Schenken

[265] Schenke groß oder klein,

Aber immer gediegen.

Wenn die Bedachten

Die Gaben wiegen,

Sei dein Gewissen rein.


Schenke herzlich und frei.

Schenke dabei,

Was in dir wohnt

An Meinung, Geschmack und Humor,

So daß die eigene Freude zuvor

Dich reichlich belohnt.


Schenke mit Geist ohne List.

Sei eingedenk,

Daß dein Geschenk

Du selber bist.

Quelle:
Joachim Ringelnatz: Das Gesamtwerk in sieben Bänden. Band 1: Gedichte, Zürich 1994, S. 265.
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