Arbeit

[422] Ist es unrecht, die Arbeit zu lieben?


Warum sind sie aus dem Paradies vertrieben?

Jeder weiß es.
[422]

»Im Angesicht deines Schweißes ...« –

Nein anders: »Im Schweiß deines Angesichts

Sollst du dein Brot ...«, heißt es dort. – Wie?

Wunderlich! – Schweiß ist doch Arbeit. – Ist die

Arbeit Strafe des Höchsten Gerichts?


Geh, Exegesel, tu deine Pflicht,

Ohne daß du Verbotenstes frißt,

Und mit dem Verstande suche nicht,

Was dein Gewissen viel besser ermißt.

Quelle:
Joachim Ringelnatz: Das Gesamtwerk in sieben Bänden. Band 1: Gedichte, Zürich 1994, S. 422-423.
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