Der Prolet

[37] Was treibt dich, dieses Leben fortzufahren,

Prolet in deinem schmierigen Gewand,

nachdem der Wollust jugendlicher Brand

erlosch nach allzu schnell verrauschten Jahren?


Hohläugig, hager, mit ergrauten Haaren,

so stehst du vor dir selber angespannt

und schleppst dich in ein sonnenloses Land,

um dich zuletzt dem Ekel zu verpaaren


und in der nächsten Pfütze zu verenden.

O könntest du den Blick noch einmal heben,

o könnt ich dir mit meinen weißen Händen


der Rache Fackelbrände übergeben,

daß sie in einem seligen Berschwenden

verzehrten uns und dein zertretnes Leben!


Quelle:
Gustav Sack: Gesammelte Werke. Band 2, Berlin 1920, S. 37.
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