Der Tod

[31] Wenn alles mißgerät und ganz zersplittert

sogar des Stolzes harte Ruhewiegen

in armen Brocken mir zu Füßen liegen,

wenn mich der Ekel grau und grün umwittert,


mich die Verzweiflung mauernhoch umgittert,

weiß ich mich noch an einen Trost zu schmiegen,

auf purpurrot belegten Marmorstiegen

vom Dufte des Vergessens schon umzittert


selbstherrlich in dein Königreich zu schreiten,

in dem der Sturm Begehren endlich schweigt,

in dem erstickt von tiefsten Sicherheiten


der zungenlaute Zweifel von mir weicht

und mir nicht mehr zu kurzen Trunkenheiten

die Hoffnung ihren Lügenbecher reicht.


Quelle:
Gustav Sack: Gesammelte Werke. Band 2, Berlin 1920, S. 31.
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