12. Unsre Freuden

[346] Träume sind des Lebens beste Freuden,

Täuschung nur und eitler Flitterschein!

Drum so will ich mich am Wahne weiden,

Weder klügeln noch zu weise sein.


Keuscher Liebe heilige Gefühle

Und der Freundschaft festes Seelenband

Sind des Pilgers Trost in dem Gewühle

Auf der Wallfahrt in sein Vaterland.


Sind es Träume: O so laßt mich träumen,

Bis im Tode sich mein Auge schließt.

Dort erwach' ich, wo bei Lebensbäumen

Ungetrübt der Quell der Freuden fließt.

Quelle:
Deutsche Nationalliteratur, Band 41, Stuttgart [o.J.], S. 346-347.
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