221.

[418] Die große Macht, die schadenfrohe Bosheit der Hexen machte dieselben von jeher bei allen Leuten gefürchtet und gehaßt. Der Haß geht so weit, daß man noch gegenwärtig aussprechen hören kann, es sei schlimm, daß das Verbrennen abgekommen sei, den schlechten Leuten gebühre nichts anderes; und vielleicht würde der Haß noch unverhohlener hervortreten, wenn nicht die Furcht eben so groß wäre. Wenn wir bei den Freimaurern die Angehörigen sich angelegentlichst um die Befreiung der Maurer bemühen sahen, löst in verschiedenen Hexengeschichten die Überzeugung, daß eine geliebte Person eine Hexe sei, alle Bande der Liebe, und der Bräutigam stößt seine Braut unbedenklich von sich. Wir finden sogar ein Beispiel, daß ein Mann seine als Hexe erkannte Frau dem Tode weiht.

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Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CDXVIII418.
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