e.

[475] Ein Mann im Saterlande, der stark von einer Walridersken geplagt war, nahm sich vor, dieselbe zu fangen. Sein Bruder mußte sich neben ihn ins Bett legen, und zwar vorn, er selbst legte sich hinten hin. Bald hörte er, wie die Walriderske ankam; er hörte deutlich, wie sie nahe vor dem Bette an seine Holzschuhe stieß; in dem Augenblicke sprang er auf, griff zu den Füßen im Bette umher, packte richtig mit voller Faust das Haar seiner Feindin, welche sich jetzt schleunigst entfernte. Er aber hielt fest und lief hinter ihr her, bis etwa fünfzig Schritte außer dem Hause, da hatte er nicht Kraft genug mehr und mußte das Haar fahren lassen, hatte aber von nun an Frieden.

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Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CDLXXV475.
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