Biographie

Paul-Marie Verlaine
Paul-Marie Verlaine

1844

30. März: Paul-Marie Verlaine wird in Metz geboren.


1862

Verlaine, Offizierssohn, legt am Lycée Bonaparte in Paris sein Abitur ab.

Er studiert einige Semester Jura und wird Angestellter in der Pariser Stadtverwaltung.

Schon der junge Verlaine führt ein Leben als Bohemien, ist Dandy und Trinker und hält sich dabei hauptsächlich in einschlägigen Pariser Literaturcafés und Bistros auf.


1866

Der 22-jährige publiziert seinen ersten Gedichtsband, die »Poèmes saturniens«.


1869

Sein literarischer Durchbruch gelingt mit der Gedichtsammlung »Fêtes galantes«.

Die frühen Gedichte Verlaines stehen unter dem starken Einfluß von Charles Baudelaires »Fleurs du mal« und sind charakterisiert durch den »Antiromantismus« der Parnasse–Dichter, denen sich der junge Verlaine verbunden fühlt.


1870

Im Alter von 26 Jahren heiratet der inzwischen gefeierte Poet Matilde Mauté.

Einige Monate nach seiner Vermählung wird sein Sohn geboren.

Die Liebesgedichte »La Bonne Chanson« erscheinen.


1871

Sommer: Aber der Versuch ein bürgerliches Leben zu führen scheitert kläglich, als Verlaine die Bekanntschaft des genialen 17-jährigen Jean-Arthur Rimbaud (18541891) macht, den er zu sich nach Paris einlädt. Schon nach kurzer Zeit entwickelt sich aus der anfänglichen literarischen Freundschaft eine leidenschaftliche Obsession. Vor allem Verlaine ist unendlich fasziniert von dem jungen, wilden Rimbaud, seiner geradezu diabolischen Schönheit, seiner geistigen Reife und seinen erschreckend schönen Versen. Rimbaud hingegen ist vermutlich eher enttäuscht von Verlaine, der noch bei seinen Schwiegereltern lebt, als Angestellter arbeitet und jeden Abend brav nach Hause geht. Rimbaud hingegen will Reisen und Erfahrungen sammeln. So gibt Verlaine bereits wenige Monate nach seiner Heirat Familie und Beruf auf, um mit Rimbaud ein Vagabundenleben voller Ausschweifungen zu führen.


1873

Während dieser gemeinsamen Wanderzeit entstehen »Romances sans paroles«. Rimbaud schreibt »Une Saison en Enfer«.

Juli: Auf einer Reise in Belgien findet die Freundschaft der beiden Dichter ein dramatisches Ende: Als Rimbaud Verlaine zu verlassen droht, schießt ihn der angetrunkene Verlaine mit zwei Pistolenschüssen nieder.

Obwohl Rimbaud nur leicht verletzt wird, muß Verlaine bis 1875 ins Gefängnis von Mons.

Zu dieser Zeit läßt sich seine Frau von dem Sträfling scheiden.

Im Gefängnis zu Mons findet Verlaine wieder zum katholischen Glauben und zu einer bürgerlichen Weltsicht zurück. Die dort geschriebenen Gedichte werden in »Sagesse« (1881) veröffentlicht und gehören bis heute zu der besten religiösen Lyrik Frankreichs.


1875

Januar: Nach seiner Entlassung reist Verlaine nach Stuttgart wo er noch einmal Rimbaud aufsucht: Eine wilde Prügelei besiegelt schließlich die endgültige Trennung der beiden Lyriker.

Enttäuscht verläßt Verlaine den Kontinent, um in England einer Lehrtätigkeit nachzugehen.


1877

Verlaine arbeitet wieder in Frankreich und freundet sich mit seinem Lieblingsschüler Lucien Létinois an. Ihm schenkt er fortan seine ganze Aufmerksamkeit und Liebe.


1883

Da Lucien Létinois an Typhus stirbt, verliert der 39-jährige Verlaine seine ganze Lebenskraft. Von nun an reist er rast- und kraftlos durch das Land und verfällt vollends dem Alkohol.


1884

»Les poètes maudits«.


1885

Sein letztes Meisterwerk »Jadis et naguère« wird veröffentlicht. Ohne jedoch wieder sein früheres künstlerisches Niveau zu erreichen, erscheinen in den folgenden Jahren ein weiteres Dutzend Gedichtbände.

Der von seinen Zeitgenossen als »Dichterfürst« gepriesene Verlaine verbringt schließlich sein letztes Lebensjahrzehnt in einer Pariser Elendswohnung, in verschiedenen (Armen-)Hospitälern und im Bettler-und Dirnenmilieu.

Über seine Gefängnis- und Armenhäuseraufenthalte schreibt Verlaine zudem autobiographische Prosa wie »Mes hôpitaux«, »Mes prisons« und »Confessions«.


1888

»Amour«.


1889

»Parallèment«.


1890

»Femmes«.

»Dédicaces«.


1891

»Bonheur«.

»Les uns et les autres«.

»Mes hôpitaux«.


1892

»Chansons pour elle«.

»Liturgies intimes«.


1893

»Mes prisons«.

»Quinze jours en Hollande«.


1894

»Confessions«.


1896

»Chair«.

»Invectives«.

8. Januar: Verlaine stirbt in Paris nach einem letzten Alkoholdelirium.

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