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[129] Gutherz'ge, fröhliche Vertraute,
Auf die ich meines Herzens Ruh,
Auf die ich ganz mein Leben baute,
Mein letzter, einz'ger Zeuge du,
Komm, Schatz, dass ich dich an mich drücke,
Du küsse lang und innig mich,
So schlägt mein Herz in heiterm Glücke
Und Liebe bis zum Tod für dich!
Liebe mich,
Ohne dich
Ist dahin,
Was ich bin.
Dein Reichtum, Kind, sind deine Hände,
Und ich bin wie 'ne Kirchenmaus;
Mit unserm Tisch sieht's trüb am Ende
In Dachverschlag und Keller aus,
Doch unser Lager, unser weiches,
Fehlt nie, vergnügt und dauerhaft,
Und König ich des Königreiches,
All deiner Heiterkeit und Kraft.
Liebe mich,
Ohne dich
Ist dahin,
Was ich bin.
[129]
Aus der Umarmung unsrer Nächte
Erhebe ich mich neugestählt,
Denn deine Süsse ist das rechte,
Da meinem armen Fleisch gefehlt.
Dein Kuss giesst Mut gleich starkem Weine
In meine Brust mit Lieb und Scherz,
Du kennst die Kunst, ja, du alleine,
Zu schwellen mir ein göttlich Herz.
Liebe mich,
Ohne dich
Ist dahin,
Was ich bin.
Was schadet, Schatz, dein einst'ges Leben?
Was kümmert wohl das meine mich?
Ich bin dir treu in Lieb ergeben,
Nur Gutes tatest du für mich.
Lass im Umarmen uns vergessen,
Dass man uns Armen nicht verzieh,
Lass glühend Herz an Herz uns pressen,
Was schert die Welt uns? – Höhne sie!
Liebe mich,
Ohne dich
Ist dahin,
Was ich bin.