[84] In den ersten Tagen nach der Abfahrt der »Licorne« herrschte tiefe Betrübniß in Felsenheim. Wie hätte es auch anders sein können? Es schien ja, als ob auf diesem von der Vorsehung sonst so begünstigten Fleckchen Erde das Unglück eingezogen wäre. Zermatt und seine Gattin konnten sich nicht darüber trösten, daß sie zwei ihrer Kinder hatten fortgehen lassen, und doch war das nicht zu verhindern gewesen, da die Umstände es verlangten und auch einen Aufschub der schmerzlichen Trennung nicht gestatteten.
Man darf von dem Herzen eines Vaters und einer Mutter aber nicht mehr verlangen, als es ertragen kann. Fritz, der thatenfrohe junge Mann, war nicht mehr da, Fritz, der kraftvolle Arm dieser Familie, die in ihm schon ihr zukünftiges Haupt erblickte, und dazu fehlte auch noch Franz, der der Fährte seines älteren Brudern folgte.
Ernst und Jack waren freilich noch da. Der erste hatte jetzt sein früheres eifriges Studium aufgegeben und sich, dank einem vorzüglichen Unterrichtsmaterial, eine ebenso gründliche, wie praktische Bildung angeeignet. Der zweite theilte mehr die Neigungen des ältesten Bruders Fritz, er liebte die Jagd, den Fischfang, das kühne Reiten und die Schifffahrt und versprach, bei seinem Eifer, die letzten Geheimnisse der Neuen Schweiz zu entschleiern, seinen Bruder in dessen abenteuerlichen Ausflügen zu ersetzen. Endlich war aber auch sie nicht mehr da, die reizende, von allen geliebte Jenny Montrose, deren Abwesenheit Betsie ganz wie die einer ihr theueren Tochter betrauerte. Und die Plätze der drei in den Stuben von Felsenheim leer zu leben, leer am gemeinschaftlichen Tische, leer in dem Raume, wo sich alle jeden Abend zusammenfanden – das drohte ihr das Herz zu brechen. Es schien, als ob alle Freuden des häuslichen Herdes, der infolge der Trennung erkaltet war, erloschen wären gleich einem Feuer, das der Athemzug eines vertrauten Kreises nicht mehr belebte.
Ohne Zweifel kehrten ja alle zurück und dann würde der Kummer über die Abreise, die Trauer über ihre Abwesenheit vergessen sein. Ja, sie kehrten[84] gewiß zurück und mit ihnen neue Freunde: der Oberst Montrose, der sich von seiner Tochter nicht würde trennen wollen, nachdem er dieser ihren Retter als Gatten gegeben hatte; ferner Doll Wolston, ihr Bruder James, dessen Gattin und Kind, die sich mit allen den Ihrigen sicherlich gern in diesem Lande niederließen, und schließlich würden vielleicht gar zahlreiche Auswanderer diese entlegene Colonie Großbritanniens bevölkern.
Ja, höchstens nach einem Jahre würde eines schönen Tages draußen vor dem Cap der Getäuschten Hoffnung ein von Westen kommendes Schiff auftauchen, doch nicht nach Norden oder Osten zu wieder verschwinden, sondern in die Rettungsbucht einlaufen. Wahrscheinlich würde das die »Licorne« sein. Doch wenn es auch ein beliebiges anderes wäre, jedenfalls brachte es dann den Oberst Montrose mit seiner Tochter, brachte es Fritz und Franz, sowie die Kinder des Herrn und der Frau Wolston hierher.
Die Verhältnisse hatten sich jetzt also gänzlich geändert. Die Bewohner der Neuen Schweiz waren nicht mehr jene Schiffbrüchigen vom »Landlord«, die auf einer unbekannten Küste Obdach gefunden hatten und nur vom Zufalle auf eine Hilfe warteten, die gar zu häufig niemals eintrifft. Die Lage dieses Landes war jetzt der geographischen Länge und Breite nach festgestellt. Der Lieutenant Littlestone besaß die bezüglichen genauen Aufnahmen und er übermittelte sie natürlich der Admiralität, die dann die nöthigen Schritte zur Besitzergreifung veranlassen würde.
Als die Corvette von der Neuen Schweiz absegelte, war es, als ob sich von ihr gleichzeitig ein Tausende von Lieues langes Band abzurollen begönne, ein Band, das jene mit der Alten Welt verknüpfte und das nichts mehr zerreißen konnte.
Bisher war von dem Lande freilich nur ein Theil der nördlichen Küste bekannt, höchstens fünfzehn bis sechzehn Lieues des Ufergebietes zwischen der »Licorne«-Bai und der Strecke im Osten vom Rauchenden Felsen. Die drei tiefen Buchten, die Rettungs-, Nautilus- und Perlenbucht, waren mittels der Schaluppe und des Kajaks noch nicht einmal in ihrer ganzen Ausdehnung besucht worden.
Im Laufe dieser elf Jahre hatten Zermatt und seine Söhne überhaupt kaum die Felsenwand jenseits des Passes der Cluse überritten, sie hatten sich vielmehr darauf beschränkt, dem Grunde des Grünthales zu folgen, ohne die Höhen an den Seiten zu erklimmen.[85]
Die Zahl der Bewohner von Felsenheim war mit der Abfahrt der »Licorne« ja nicht eigentlich verkleinert worden, da damals die Familie Wolston zurückblieb.
Der zur Zeit fünfundvierzigjährige Wolston war ein Mann von kräftiger Constitution. Wenn auch geschwächt durch das Fieber, das er sich in Neusüdwales in Australien zugezogen hatte, mußte ihm das heilsame Klima der Neuen Schweiz und die Pflege, die ihm hier zutheil wurde, doch bald die volle Gesundheit wiedergeben. Seine Kenntnisse und seine reichen Erfahrungen auf mechanisch-technischem Gebiete versprachen hier sehr nützlich zu werden, und Zermatt hatte sich auch vorgenommen, sie bei den von ihm geplanten Verbesserungen auszunützen. Vor allem galt es aber, bis zur völligen Wiederherstellung Wolston's zu warten, zu dem sich Ernst durch eine gewisse Uebereinstimmung in Neigungen und Charakter besonders hingezogen fühlte.
Frau Merry Wolston war einige Jahre jünger als Betsie Zermatt. Die beiden Frauen mußten einander gefallen und ihre Freundschaft konnte nur zunehmen, wenn sie sich erst besser kennen gelernt hatten. Beiden war jede Leichtfertigkeit fremd, dagegen hatten sie die gleiche Vorliebe für Thätigkeit und Ordnung, die gleiche Zuneigung für ihre Männer und Kinder. Die Haushaltung in Felsenheim besorgten sie zusammen oder theilten ihre Arbeit beim Besuche der Meiereien von Waldegg und Zuckertop oder der Einsiedelei Eberfurt.
Annah Wolfton war bei ihren siebzehn Jahren kein kleines Mädchen mehr. Ihre Gesundheit hatte wie die ihres Vaters schwer gelitten, und der Aufenthalt im Gelobten Land versprach ihr gewiß wohl zu thun, ihre Constitution zu kräftigen und wieder frischere Farben auf die etwas gebleichten Wangen zu zaubern. Blond, mit hübschen Gesichtszügen, einem Teint, der gewiß bald wieder aufblühte, mit einem herzigen Blick aus den blauen Augen und mit ihrer eleganten Haltung versprach sie entschieden, sich zu einem sehr lieblichen Mädchen zu entwickeln. Sehr groß war aber der Unterschied zwischen ihr und ihrer Schwester, der lustigen, beweglichen Doll mit ihren vierzehn Jahren, deren helltönendes Lachen so häufig die verschiedenen Räume von Felsenheim erfüllte. Die zweite war eine Brünette, die immer sang, immer plauderte und stets eine drollige Antwort zur Hand hatte. Doch, es sollte ja wiederkommen, das entflohene Vöglein, wiederkommen nach einigen, freilich wohl recht träge verfließenden Monaten, und sein Gezwitscher sollte dann die kleine Welt hier aufs neue erfreuen.[86]
Es machte sich jetzt nothwendig. an die Vergrößerung von Felsenheim zu denken, denn nach der Rückkehr der »Licorne« mußte sich diese Wohnstätte als zu beschränkt erweisen. Handelte es sich da auch nur um den Obersten Montrose und Jenny, um Fritz und Franz, sowie um James Wolston, seine Schwester, seine Frau und sein Kind, so konnten diese hier doch nicht alle untergebracht werden, wenn ihnen nicht gewisse Theile der Höhle zur Verfügung gestellt wurden. Kamen aber gar noch neue Ansiedler mit ihnen, so mußten für diese selbstverständlich neue Wohnungen hergerichtet werden.
An Platz dazu fehlte es ja weder am linken Ufer des Schakalbaches, noch am Strande längs des schattigen Weges, der von Felsenheim nach Falkenhorst führte.
Das veranlaßte denn zwischen den Herren Zermatt und Wolston häufig Unterredungen, an denen sich auch Ernst, dessen Vorschläge wohl gehört zu werden verdienten, gerne betheiligte.
Zu dieser Zeit ließ es sich Jack, dem jetzt allein die Verpflichtungen zufielen, denen sich sonst sein älterer Bruder unterzogen hatte, angelegen sein, die Bedürfnisse der Speisekammer zu befriedigen. Mit seinen Hunden Braun und Falb durchstreifte er täglich die Gehölze und das offene Land, wo sich viel Feder- und Haarwild aufzuhalten pflegte; er suchte dabei auch sumpfige Stellen ab, wo er, um Abwechslungen in die täglichen Mahlzeiten zu bringen, Enten und Bekassinen erlegte. Manchmal wurde zu gleichem Zwecke auch dem Hühnerhofe etwas Geflügel entnommen. Caro, der Schakal Jacks, wetteiferte mit den Hunden, deren gewöhnlicher Begleiter er war, bei diesen Jagdausflügen. Der junge Mann ritt dann zuweilen auf seinem Wildesel Leichtfuß, der diesem Namen alle Ehre machte, zuweilen auch auf dem Strauße Brausewind oder auf dem Büffel Sturm, der wie ein Orkan durch den Hochwald fegte. Dem jungen Wagehals war ausdrücklich anempfohlen worden, stets innerhalb der Grenzen des Gelobten Landes zu bleiben und jedenfalls nie über den Paß der Cluse hinauszugehen, wo er der Gefahr des Zusammentreffens mit Raubthieren ausgesetzt war. Auf die Bitte seiner Mutter hatte er sich auch verpflichten müssen, seine Abwesenheit nie bis über den laufenden Tag auszudehnen und stets wenigstens zum Abendessen wieder daheim zu sein.
Obwohl er das versprochen hatte, verhehlte Betsie ihre Besorgniß doch niemals, wenn sie ihn mit Pfeilgeschwindigkeit hinter den ersten Bäumen bei Felsenheim verschwinden sah.[87]
Was Ernst betraf, so bevorzugte dieser statt der aufregenden Jagd den ruhigeren Fischfang, dem er entweder an den Ufern des Schakalbaches oder am Fuße der Felsen an der Flamingobai oblag. An diesen Stellen wimmelte es geradezu von Krusten- und Weichthieren und Fischen, wie von Seelachsen, Heringen, Makrelen, Hummern, Krebsen, Austern und Miesmuscheln. Zuweilen leistete ihm dabei Annah Wolston Gesellschaft, was er gewiß nicht ungern sah.
Wir brauchen wohl kaum hervorzuheben, daß sich das junge Mädchen die Pflege des Cormorans und des Schakals vom Rauchenden Felsen gewissenhaftangelegen sein ließ. Ihr hatte Jenny vor der Abreise die Thiere anvertraut, und damit waren sie sicherlich in gute Hände gegeben. Bei ihrer Heimkehr fand Jenny diese beiden treuen Gefährten, die innerhalb der Umfriedigung von Felsenheim ganz frei umherlaufen konnten, jedenfalls in blühendster Gesundheit wieder. Wenn der Cormoran aber sich mit den übrigen Bewohnern des Geflügelhofes recht gut vertrug, befreundete sich der Schakal kaum oder gar nicht mit dem Jacks, soviel sich sein Herr auch darum bemüht hatte. Beide erwiesen sich auf einander höchst eifersüchtig, so daß es zwischen ihnen manchmal zu einem kleinen Scharmützel kam.
»Ich verzichte darauf, sagte deshalb Jack eines Tages zu Annah, diese beiden Burschen an einander zu gewöhnen, und ich überlasse sie lieber Ihnen.
– Rechnen Sie auf mich, Jack, antwortete Annah, vielleicht gelingt es mir mit einiger Geduld doch noch, sie gegenseitig freundlicher zu stimmen.
– Versuchen Sie es nur, liebe Annah; ein Paar Schakals sollten doch gute Kameraden sein!
– Mir scheint auch, Jack, daß der eine Ihrer Affen...
– Ah, Knips II.?... Ja freilich, der weist Jennys Günstling gerne die Zähne!«
Knips II. schien sich thatsächlich gegenüber dem später Gekommenen recht feindselig zu verhalten, und es mochte wohl schwierig sein, die Thiere, obwohl sie beide sonst zahm waren, unter einander verträglicher zu machen.
In dieser Weise gingen die Tage dahin. Betsie und Merry hatten kaum je eine Mußestunde übrig. Während Frau Zermatt die Kleidungsstücke ausbesserte, fertigte die in Näharbeiten sehr geschickte Frau Wolston neue an, und zwar für die Frauen ebenso wie für die Männer. Stoffe dazu waren aus dem gescheiterten »Landlord« in ausreichender Menge vorhanden.
Das Wetter war jetzt sehr schön und die Luftwärme noch recht erträglich. Des Vormittags wehte der Wind vom Lande, des Abends vom Meere her. Die Nächte blieben erquickend und frisch. Diese letzte Woche des Octobers- des Aprils in der nördlichen Breite – sollte nun bald dem November weichen, dem Monate des Wiederauflebens, dem Frühlingsmonat auf der südlichen Halbkugel.
Die beiden Familien vergaßen es nicht, die Meiereien häufig zu besuchen und begaben sich dahin ein mal zu Fuße und ein andermal in dem von einem Büffelgespann gezogenen Wagen. Ernst bestieg dann meist seinen jungen Esel[91] Rasch, und Jack ritt stolz auf dem Strauße. Dem Herrn Wolston bekamen diese Ausflüge ganz vortrefflich. Sein Fieber verrieth sich nur noch in seltenen und leichten Anfällen.
Von Felsenheim nach Falkenhorst führte eine schöne, schon vor zehn Jahren an den Seiten bepflanzte Straße, deren Maronen-, Nuß- und Kirschbäume tiefen Schatten spendeten. Zuweilen verlängerte sich der Aufenthalt in der Lustwohnung über vierundzwanzig Stunden, und alle hatten ihre helle Freude daran, wenn sie, nach Ersteigung der im Stamme hinausführenden Treppe, nach der von dem Laubwerk des prächtigen Mangobaumes überwölbten oberen Plattform hinaustraten. Zwar erschien diese Wohnstätte jetzt etwas beschränkt, nach der Ansicht des Herrn Wolston empfahl es sich aber nicht, sie zu vergrößern.
»Sie haben ganz recht, erwiderte ihm da eines Tages der ältere Zermatt auf eine darauf bezügliche Bemerkung, zwischen den Aesten eines Riesenbaumes zu wohnen, das war gut genug für Robinsons, die in erster Linie eine Zuflucht vor wilden Thieren aufsuchen mußten, was wir ja auch in der allerersten Zeit unseres Aufenthaltes auf der Insel gethan haben. Jetzt sind wir jedoch Ansiedler geworden, richtige Colonisten...
– Und überdies, fiel Wolston ein, müssen wir auch an die Rückkehr unserer Kinder denken, denn es bleibt uns nicht zu viel Zeit übrig, Felsenheim zur Aufnahme ihrer aller einzurichten.
– Jawohl, bemerkte Ernst, eine Vergrößerung kann doch nur in Felsenheim ausgeführt werden. Wo könnten wir auch ein in der Regenzeit besser schützendes Unterkommen finden? Ich stimme Herrn Wolston völlig bei. Falkenhorst ist für uns zu klein geworden, und im Sommer, mein' ich, empfiehlt es sich mehr, Waldegg oder Zuckertop zu bewohnen.
– Ich würde den Prospect-Hill vorziehen, ließ da Frau Zermatt sich vernehmen. Es könnte doch nicht schwer sein, die nöthigen Einrichtungen zu treffen.
– Ein herrlicher Gedanke, Mutter! rief Jack. Der Prospect-Hill bietet eine unvergleichliche Aussicht, die sich über das offene Meer bis zur Rettungsbucht erstreckt. Dieser Hügel ist für ein hübsches Landhaus wie geschaffen...
– Oder für ein Fort, antwortete sein Vater, eine Befestigung, die die Spitze der Insel beherrschen würde.
– Eine Befestigung? wiederholte Jack.[92]
– Gewiß, mein Sohn, bestätigte Zermatt. Wir dürfen doch nicht vergessen, daß die Neue Schweiz in das Eigenthum Englands übergehen wird, und daß die Engländer ein Interesse daran haben werden, sie zu befestigen. Die Batterie der Haifischinsel wäre doch nicht im stande, die zukünftige Stadt zu vertheidigen, die sich voraussichtlich zwischen der Flamingobai und Felsenheim erheben wird. Mir erscheint es darum ganz selbstverständlich, daß der Prospect-Hill schon in kurzer Zeit zur Errichtung eines Forts dienen werde...
– Der Prospect-Hill oder, etwas weiter vor ihm, das Cap der Getäuschten Hoffnung, sagte da Herr Wolston. In diesem Falle könnte die Villa erhalten bleiben...
– Was ich am liebsten sähe, erklärte Jack.
– Und ich auch, setzte Frau Zermatt hinzu. Wir wollen uns doch bemühen, die Erinnerungen an die ersten Tage hier unversehrt zu erhalten, den Prospect-Hill ebenso wie Falkenhorst. Ich würde es schmerzlich beklagen, sie verschwinden zu sehen.«
Der Gedankengang Betsies war ja ein ganz natürlicher, nur hatte sich die Sachlage jetzt geändert. So lange die Neue Schweiz allein den Schiffbrüchigen vom »Landlord« angehörte, konnte die Frage, sie in Vertheidigungszustand zu setzen, gar nicht aufkommen. Wenn sie dagegen England unterthan war, machte es sich, bei ihrer Lage in dem überseeischen Gebiete des Vereinigten Königreiches, nothwendig, hier Küstenbatterien zu errichten.
Hatten nun die ersten Bewohner die Folgen zu bedauern, die sich aus dem Erscheinen der »Licorne« am Gestade der Neuen Schweiz ergaben?
»Nein, nein, schloß der ältere Zermatt, überlassen wir der Zukunft ruhig die Veränderungen, die sich hier allmählich vollziehen werden.«
Uebrigens erschienen andere Arbeiten jetzt dringlicher, als solche Verbesserungen in Falkenhorst und Neuanlagen auf dem Prospect-Hill. Schon näherte sich die Zeit, wo es galt, die Ernten einzuheimsen, ohne von der Verpflegung der Thiere zu reden, die in den Hürden von Waldegg, Zuckertop und Eberfurt untergebracht waren.
Beiläufig sei hier auch erwähnt, daß Zermatt und Wolston bei ihrem ersten Besuche der Walfischinsel über die große Menge der hier hausenden wilden Kaninchen nicht wenig erstaunt gewesen waren, denn hier tummelten sich die fruchtbaren Nager gleich zu Hunderten umher. Zum Glücke erzeugte die Insel genug Gras, krautartige Pflanzen und Wurzeln, so daß die Ernährung der[93] Thiere gesichert war. Jenny Montrose, der Herr Zermatt die Insel zum Geschenke gemacht hatte, fand diese voraussichtlich also bei ihrer Rückkehr in bestem Zustande wieder.
»Und Sie haben gut daran gethan, Ihre Kaninchen hierher auszusetzen, hatte Wolston bemerkt. Diese werden sich noch zu vielen Tausenden vermehren und hätten Ihnen dann sicherlich die Felder des Gelobten Landes verwüstet. In Australien bilden da, woher ich komme, diese Thiere eine schlimmere Landplage, als die Zugheuschrecken in Afrika, und wenn man sich nicht gegen die Verheerungen dieser Brut zu den eingreifendsten Maßregeln entschließt, wird das ganze australische Land schließlich einmal ganz kahl abgenagt sein.«1
In den letzten Monaten dieses Jahres (1816) machte sich das Fehlen der kräftigen Arme Fritzens und Franzens wiederholt recht bemerkbar, obwohl die Familie Wolston überall thätig mit eingriff. Die Erntezeit brachte ja allemal sehr viel Arbeit. Da mußten die Mais- und die überaus fruchtbaren Maniokfelder besorgt werden, ebenso wie das ausgedehnte Reisfeld jenseits des Sumpfes in der Nähe der Flamingobai, da waren die Bäume mit europäischem und einheimischem Obste abzuleeren, wie die Bananen-, die Guajaven-, die Cacao-, die Zimmtbäume und andere, da mußte der Sago ausgeschält und bearbeitet und außerdem die Ernte an Getreide, an Weizen, Reis, Buchweizen und Roggen eingebracht und das Zuckerrohr geschnitten werden, das auf den Landstücken der Meierei von Zuckertop in großer Menge vorkam. Gewiß ein tüchtiges Stück Arbeit für vier Männer, wenn sich auch drei Frauen daran nach Kräften betheiligten. Und diese Arbeit war nach einigen Monaten schon wieder zu erledigen, da der Erdboden hier eine so reiche Triebkraft hatte, daß er auch durch zwei Ernten im Jahre nicht erschöpft werden konnte.
Andererseits konnten Frau Zermatt, Frau Wolston und Annah doch auch ihre übrigen Pflichten nicht vernachlässigen, denn sie mußten häufig Kleidungsstücke ausbessern, die Wäsche besorgen und hatten dazu noch die Mahlzeiten herzurichten, kurz, sie mußten sich um alles bekümmern, was zur Führung eines Haushaltes gehört. Während dann Wolston, Zermatt und dessen beide Söhne[94] die Arbeiten im Freien verrichteten, blieben die Frauen deshalb bei ihrer Beschäftigung öfters in Felsenheim zurück.
So fruchtbar der Boden des Gelobten Landes aber auch war, konnte seine Ertragsfähigkeit im Sommer doch durch übermäßige Trockenheit beeinträchtigt werden. Es fehlte hier noch an einem geeigneten Bewässerungssystem für eine Landfläche von mehreren hundert Hektaren.
Andere Wasserläufe gab es hier nicht, als den Schakalbach und eine von Falkenhorst nach Osten abfließende Quelle, ferner im Westen den Ostfluß, dessen Mündung an der äußersten Südspitze der Nautilusbai lag. Dieser Mangel war Herrn Wolston schon mehrfach aufgefallen, und eines Tages, am 9. November, brachte er nach dem Mittagsessen das Gespräch auf diesen Gegenstand.
»Es wäre ja ganz leicht, sagte er, ein Wasserrad herzustellen, das durch den Wasserfall des Schakalbaches, eine halbe Lieue oberhalb Felsenheims, getrieben würde. Unter den Ausrüstungsgegenständen, die Sie, lieber Zermatt, aus dem »Landlord« geborgen haben, befinden sich die beiden Pumpen des Schiffes. Stellen wir ein solches Rad her, so könnte dieses sie mit hinreichender Kraft in Bewegung setzen, das Wasser in einen Sammelbehälter heben und es mittels Röhren bis nach den Feldern von Waldegg und Zuckertop hin vertheilen.
– Wie sollten wir aber, fragte Ernst, die dazu nöthigen Röhren herstellen?
– Nun, wir führten da nur im Großen aus, was Sie im Kleinen bereits gethan haben, um Wasser aus dem Schakalbache nach dem Gemüsegarten von Felsenheim zu leiten, antwortete Wolston. Statt des Bambusrohres benutzten wir dazu Sagobaumstämme, aus denen das Mark entfernt wurde, und eine solche Anlage würde jedenfalls nicht über unsere Kräfte gehen.
– Vortrefflich! rief Jack. Haben wir unsere Felder noch fruchtbarer gemacht, so werden sie auch noch mehr, ja schließlich zu viel Ertrag geben; freilich wissen wir dann mit dem Ueberflusse nichts anzufangen, denn da es in Felsenheim noch keinen Markt- und Handelsverkehr giebt...
– O, der wird sich schon noch entwickeln, Jack, fiel ihm der ältere Zermatt ins Wort. Es wird hier schon eine Stadt entstehen, der später noch andere nachfolgen werden, und zwar nicht allein im Gelobten Lande, sondern im ganzen Gebiete der Neuen Schweiz. Das ist mit Sicherheit vorauszusehen, mein Kind.
– Und wenn es dann erst Städte giebt, fügte Ernst hinzu, so werden diese auch Bewohner haben, für deren Nahrung gesorgt werden muß.[95]
Wir werden dem Boden also so viel wie möglich abzugewinnen suchen müssen...
– Und das werden wir erreichen, versicherte Wolston, erreichen durch die Bewässerungsanlage, zu der ich, wenn Sie ihr zustimmen, einen genauen Plan ausarbeiten werde.«
Jack schwieg zwar, änderte seine Anschauungen aber nicht. Daß die englische Colonie später zahlreiche Ansiedler, jedenfalls von verschiedenster Herkunft, beherbergen sollte, paßte ihm gar nicht, und wer im Herzen der Frau Zermatt hätte lesen können, würde da wohl die gleiche Befürchtung wegen der Zukunft erkannt haben.
Doch wie dem auch sein mochte, der ältere Zermatt, Wolston und Ernst beschäftigten sich in den wenigen Stunden, die ihnen die Feldarbeiten übrig ließen, eifrig mit dem geplanten, für Ernst besonders interessanten Werke, zu dem der Ingenieur die Anregung gegeben hatte. Nach Besichtigung der Strecke und ihrer Oberflächenverhältnisse erkannte man, daß das betreffende Terrain sich zum Baue eines Canales ganz gut eigne.
Eine Viertellieue südlich von Waldegg lag der Schwanensee, der sich in der Regenzeit immer vollständig füllte, in der trockenen Jahreszeit aber bis zu einem unausnützbar niedrigen Wasserstand herabsank. Die an ihm angebrachten Einschnitte hätten ein Abfließen des dann zu seichten Wassers auch nicht ermöglicht. Gelang es dagegen durch Entnahme von Wasser aus dem Schakalbache in dem See einen gleichbleibenden Wasserstand zu erhalten, so mußte es leicht sein, die benachbarten Landstrecken zu bewässern und ihnen durch verständige Vertheilung neue Elemente der Fruchtbarkeit zuzuführen.
Die Entfernung zwischen dem Wasserfalle im Bache und der Südspitze des Sees betrug freilich gut eine Lieue, und eine Rohrleitung von dieser Länge herzustellen, erforderte immerhin eine bedeutende Arbeit, für die man eine kaum abzuschätzende Menge von Sagopalmen fällen mußte.
Eine wiederholte Besichtigung des Terrains durch Wolston und Ernst zeigte glücklicher Weise, daß sich die Rohrleitung recht beträchtlich vermindern ließ.
Eines Abends saßen dann die beiden Familien nach einem unter rüstigem Schaffen im Freien und in der Wohnung verbrachten Tage im gemeinschaftlichen Raume bei einander.
»Höre, Vater, begann da Ernst, Herr Wolston und ich haben uns die Bodenverhältnisse noch einmal genau angesehen.
Danach wird es genügen, das[96] Wasser des Schakalbaches etwa dreißig Fuß hoch zu heben und über eine Strecke von zweihundert Toisen nach einer Stelle hinzuleiten, von der aus das Land nach dem Schwanensee zu abfällt. Ueber diesen Theil hin braucht dann nur ein Graben gezogen zu werden, durch den das Wasser dem See unmittelbar zufließt.
– Schön, erklärte der ältere Zermatt, damit würde la die Arbeit bedeutend vereinfacht...
– Und außerdem, setzte Wolston hinzu, würde der Schwanensee als Sammelbecken dienen und hinreichen, die Felder von Waldegg, von Zuckertop[97] und selbst die von Eberfurt zu überrieseln. Dem See führten wir natürlich nur die gerade nöthige Wassermenge zu, bei etwaiger Ueberfluthung aber könnten wir den Ueberschuß bequem ins Meer abströmen lassen.
– Ich stimme Ihnen zu, Herr Wolston, erklärte Zermatt, und durch die Vollendung dieses Canales hätten wir uns auch ein Anrecht auf die Dankbarkeit der zukünftigen Colonisten erworben.
– Doch nicht auf die der alten, die mit dem zufrieden waren, was ihnen die Natur geboten hatte! bemerkte Jack. Armer Schakalbach, sie werden ihn anspannen, ein Rad zu treiben, werden ihm einen Theil seines Selbst rauben, und alles das nur zum Vortheile von Leuten, die wir noch gar nicht kennen!
– Jack ist für weitere Ansiedelungen offenbar nicht eingenommen, sagte Frau Wolston.
– Was haben wir zwei Familien, die hier seßhaft geworden sind, und deren Lebensbedingungen völlig gesichert erscheinen, denn weiter zu wünschen, Frau Wolston?
– O, fiel Annah ein, Jacks Anschauungen werden sich mit den Verbesserungen, die Sie erstreben, schon noch ändern.
– Glauben Sie das, Fräulein Annah? erwiderte Jack lächelnd.
– Und wann soll die große Arbeit beginnen? fragte Betsie.
– Schon in einigen Tagen, meine Liebe, antwortete ihr Gatte. Wenn unsere erste Ernte eingebracht ist, haben wir bis zur zweiten gut drei Monate Zeit.«
Das wichtige Unternehmen machte nun allen vom 15. November bis zum 20. December, also fünf volle Wochen, tüchtig zu schaffen.
So waren z. B. zahlreiche Fahrten nach dem Prospect-Hill nöthig, um aus diesem benachbarten Wäldern mehrere Hundert Sagopalmen zu fällen. Sie auszuhöhlen bot keine besonderen Schwierigkeiten, wobei das gewonnene Mark in Bambusgefäßen aufgesammelt warde. Die Fortschaffung dieser Stämme oder Schäfte verursachte dagegen immer große Mühe. Diese Aufgabe fiel dem älteren Zermatt und Jack zu. Sie spannten dazu die beiden Büffel, den Onagre und den jungen Esel ein, die einen Blockwagen zogen, einen von der Art, die später auch in Europa vielfach in Gebrauch kamen. Ernst hatte nämlich den Gedanken gehabt, die schweren Frachtstücke an die Achsen des vorher auseinandergenommenen Wagens zu hängen. Die Stämme schleiften dann höchstens mit einem Ende über den Erdboden hin und die Beförderung erfolgte bedeutend leichter als früher.[98]
Immerhin mußten Büffel, Onagre und Esel tüchtig ziehen.
»Es ist sehr bedauerlich, sagte Jack deshalb einmal zu seinem Vater, daß wir nicht ein Paar Elephanten zur Verfügung haben. Wieviel Anstrengung bliebe dann unseren armen Thieren erspart...
– Doch nicht den braven Dickhäutern, die dann »unsere armen Thiere« wären, antwortete Zermatt.
– O nein, die Elephanten haben sehr große Kraft und würden die Palmenschäfte so leicht wie Streichhölzchen dahin ziehen. In der Neuen Schweiz giebt es ja Elephanten, und wenn es uns gelänge...
– Nun, mir wäre nichts daran gelegen, die plumpen Gesellen in unserem Theil des Gelobten Landes einwandern zu sehen, Jack. Da würden unsere Felder bald ein gar trauriges Aussehen bekommen.
– Zugegeben, Vater. Wenn sich aber Gelegenheit böte, einige in den Savannen in der Nähe der Perlenbucht abzufangen oder in den Ausläufern des Grünthales...
– Da würden wir natürlich zugreifen, antwortete Zermatt. Immerhin wollen wir uns diese Gelegenheit lieber nicht wünschen, das ist jedenfalls klüger!«
Während der ältere Zermatt und sein Sohn die vielen Fuhren besorgten, beschäftigten sich Wolston und Ernst mit der Erbauung der Wasserhebeanlage. Bei der Construction des dazu gehörigen Schaufelrades entwickelte der Ingenieur eine erstaunliche Geschicklichkeit. Ernst interessirte sich außerordentlich für diese Arbeit, da ihm eine gewisse Vorliebe für Mechanik angeboren war, und er konnte hier aus der Anleitung und den Lehren des Herrn Wolston großen Nutzen ziehen.
Das Rad wurde am Fuße des Wasserfalles im Schakalbache so angelegt, daß es die Stangen der Pumpen vom »Landlord« in Bewegung setzen mußte. Das bis zur Höhe von dreißig Fuß emporgetriebene Wasser wurde dann in einem zwischen den Felsen des linken Ufers hergestellten Becken gesammelt und an dieses sollten sich endlich die Sagopalmenröhren anschließen, deren erste nun bald an der Böschung hin verlegt werden sollten.
Kurz, diese Arbeit wurde so regelmäßig und planvoll durchgeführt, daß sie mit Einschluß des bis zur Südspitze des Schwanensees reichenden Ablaufgrabens bereits am 20. December beendigt war.
»Werden wir denn die Einweihung auch festlich begehen? fragte Annah Wolston am Abend diesen Tages.[99]
– Das will ich meinen, antwortete Jack; ganz als wenn es sich um die Eröffnung eines Canales in unserer alten Schweiz handelte. Nicht wahr, Mutter?
– Wie Ihr das wollt, liebe Kinder, erwiderte Betsie.
– Also abgemacht, sagte da der ältere Zermatt, und das Fest beginnt morgen mit der Inbetriebsetzung unserer neuen Anlage...
– Und schließt... womit? ließ sich Ernst vernehmen.
– Mit einem vortrefflichen Schmause zu Ehren des Herrn Wolston...
– Und Ihres Sohnes Ernst, fiel der Genannte ein, denn er verdient eine lobende Anerkennung für seinen Eifer und seine Intelligenz.
– Ihre Lobsprüche sind mir sehr schmeichelhaft, Herr Wolston, entgegnete der junge Mann, ich war aber auch in der besten Schule!«
Am folgenden Tage gegen zehn Uhr Morgens erfolgte die Einweihung des Canals in Gegenwart der beiden, neben dem Wasserfalle versammelten Familien. Das. durch den Stoß des Wassers angetriebene Rad bewegte sich vorschriftsmäßig, die Pumpen arbeiteten tadellos und das Wasser floß in das Sammelbecken ab, das sich binnen anderthalb Stunden füllte. Hierauf wurden die Schützen gezogen und das Wasser strömte auf zweihundert Toisen hin durch die neue Rohrleitung.
Alle begaben sich nach deren Endpunkte und klatschten in die Hände, als die ersten Wasserfäden sich in dem frei liegenden Graben hinschlängelten. Nachdem Ernst hier eine kleine Boje hineingeworfen hatte, bestiegen alle den hier bereit gehaltenen Wagen und fuhren nach dem Schwanensee, während Jack ihnen auf dem Rücken seines Straußes sitzend vorauseilte.
Der Wagen rollte so schnell vorwärts, daß er, trotz eines nicht zu vermeidenden Umwegs, das Ende des Grabens noch in dem Augenblicke erreichte' wo die Boje auf den See selbst hinausgetragen wurde.
Laute Hurrahs begrüßten sie... die ganze Anlage bewährte sich bestens. Es bedurfte nun blos noch verschiedener kleiner Einschnitte auf dem abfallenden Lande, durch die, selbst in der trockensten Jahreszeit, den benachbarten Feldern in der heißen Zeit die nöthige Bewässerung vermittelt werden konnte.
An diesem Tage waren gerade drei Monate seit der Abfahrt der »Licorne« verstrichen. Erfuhr das Schiff keine Verspätung, so mußte es nach dreimal so langer Zeit vor der Rettungsbucht wieder in Sicht kommen. Es war bisher kein Tag vergangen, an dem nicht von den Abwesenden gesprochen worden wäre. Alle folgten ihnen im Geiste auf ihrer Reise. An dem und dem Datum mußten sie[100] am Cap der Guten Hoffnung eingetroffen sein, wo James Wolston sein Schwesterchen Doll erwartete; an einem anderen segelte die Corvette auf dem Atlantischen Oceane längs der Küste Afrikas hin; an einem dritten endlich traf sie in Portsmouth ein... Jenny, Fritz und Franz gingen ans Land und begaben sich schleunigst nach London. Hier empfing der Oberst Montrose seine Tochter, die wiederzusehen er kaum noch gehofft hatte, mit offenen Armen, und gleichzeitig mit ihr den, der sie vom Rauchenden Felsen errettet hatte, und zu dessen Verbindung mit jener er freudig seinen Segen gab.
Noch neun Monate, dann mußten alle wieder zurückgekehrt sein. Den beiden Familien würde niemand von ihren Angehörigen fehlen, und nach kurzer Zeit wären sie vielleicht durch noch engere Bande verbunden.
In dieser Weise endete das Jahr 1816, das sich durch Ereignisse ausgezeichnet hatte, deren Folgen die Verhältnisse der Neuen Schweiz jedenfalls gründlich ändern sollten.
1 Wolston täuschte sich, als er diese Befürchtung aussprach, nicht im mindesten, denn zweiundsechzig Jahre später war die außerordentliche Vermehrung der Kaninchen zu einer solchen Gefahr für Australien geworden, daß man diese nur durch die schärfsten Maßregeln etwas einzuschränken vermochte. Jetzt werden bekanntlich viele Kaninchen in gefrorenem Zustande von da nach Europa ausgeführt.
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