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[656] Ein leer von vergebung d'sünden, daß wir vnsere sündhafft natur erkennen, vmb gnad bitten, vnd vergebung der sünd durch Christum hoffen sollen.
1.
Wol dem menschen, dem sünden vil
vnd missethat vergeben
Vnn dems Got nit zu rechnen wil,
für den todt gibt das leben!
Dann da ich wolt
mein sünd vnd schuldt
vor dir, Herr, nicht bekennen,
Verdorrt mein safft
vnd all mein krafft,
must mich einn sünd' nennen.
2.
Dann deine hand war vber mir
vnd truckt mich tag vnd nachte,
Macht mir die Sünd so groß vnd schwer,
daß all mein gbein verschmachte,
Da sprach ›Ich muß
mich kern zur buß,
bekennen mein gebrechen‹:
Dein zorn ließ ab,
bald sünd vergab,
wilt mir kein schuld zurechnen
3.
Dafür dich auch von anbegin
all Heilgen han gebetten,
Daß du auß gnad vergabest jn
jr schuld vnd vbertretten,
Dadurch sie sein
gantz frei vnd reyn
von sünd vnd Hellschem schrecken,
Wirst sie on klag
am jüngsten tag
zur herrligkeyt erwecken.
4.
Du bist, Herr Got, mein schirm vnd schutz,
wöllst mich für angst behüten,
Daß mir nit schad der sünden trutz,
der Hell vnd Teuffels wüten:
Zeyg mir dein weg
vnd deine steg
vnd mach mich, Herr, verstendig,
Daß ich nit werd
gleich wie ein pferd
wild, fräch vnd gar vnbendig.
5.
Der gotloß wirt für seine Sünd
beyd hie vnd dort geplaget,
Der glaubig stedts gnad bei dir sindt,
wie vns dein Wort zusaget:
Drumb dancken wir,
daß deine leer
thut vnser hertz vernewen.
In deinem rhum
gerecht vnd frumm
wölln wir vns Ewig frewen.
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