[39] Aubry, Malwina zu seiner Linken.
Nr. 7. Duett.
Beide treten in Umarmung nach vorn.
MALWINA.
Du bist's!
AUBRY.
Du bist's!
MALWINA.
Du bist's!
AUBRY.
Du bist's!
MALWINA.
Du bist's!
AUBRY.
Du bist's!
BEIDE.
Du bist's, es ist kein Traum!
AUBRY.
Du bist's!
MALWINA.
Du bist's!
AUBRY.
Du bist's!
MALWINA.
Du bist's!
AUBRY.
Du bist's!
BEIDE.
Ach, dieses Glück, ich fass' es kaum!
AUBRY.
Bist du es wirklich?
MALWINA.
Bist du es wirklich?
AUBRY.
Seh ich dich wieder!
MALWINA.
Seh ich dich wieder!
AUBRY.
Freude des Himmels strömt auf mich nieder!
MALWINA.
Freude des Himmels strömt auf mich nieder!
BEIDE.
Bist du es wirklich, seh ich dich wieder!
MALWINA.
Freude des Himmels strömt auf mich nieder!
BEIDE.
Freude des Himmels strömt auf mich nieder!
MALWINA.
Du bist's!
AUBRY.
Du bist's!
MALWINA.
Du bist's![39]
AUBRY.
Du bist's!
BEIDE.
Du bist's, es ist kein Traum!
AUBRY.
Du bist's!
MALWINA.
Du bist's!
AUBRY.
Du bist's!
MALWINA.
Du bist's!
AUBRY.
Du bist's!
BEIDE.
Ach, dieses Glück, ich fass' es kaum!
MALWINA.
Ach, dieses Glück, ich fass' es kaum!
Du bist es wirklich? Ist's kein Traum?
Ach, dieses Glück, ich fass' es kaum!
AUBRY.
Bist du es wirklich, ist's kein Traum?
Ach, dieses Glück, ich fass' es kaum! –
Ach, entfernt vom Heimatlande,
Stand ich klagend oft und sandte
Seufzend sehnsuchtsvolle Blicke
Nach des Hochlands Bergen hin.
MALWINA.
Wenn im Hause nichts mehr wachte,
Nur der Mond durchs Fenster lachte,
Träumt' ich mich zu dem Geliebten
Von des Hochlands Bergen hin.
BEIDE.
Wenn in trüben Dämmerstunden
Süße Wehmut ich empfunden,
Träumt' ich mich zu der (dem) Geliebten
Nach (von) des Hochlands Bergen hin.
AUBRY.
Doch die Zeit ist nun verschwunden,
Heiter glänzt der Liebe Glück!
BEIDE.
Denn es führten mich die Stunden
Zu der (dem) Teuren ja zurück!
MALWINA.
Doch die Zeit ist nun verschwunden,
Heiter glänzt der Liebe Glück!
AUBRY.
Denn es führten mich die Stunden
Zu der Teuren ja zurück!
BEIDE.
Denn es führten mich die Stunden
Zu der (dem) Teuren ja zurück![40]
MALWINA.
Zu dir!
AUBRY.
Zu dir!
MALWINA.
Zu dir!
AUBRY.
Ja, zu dir!
MALWINA.
Zu dir! –
BEIDE.
Du bist's, du bist's!
Du bist's, du bist's, es ist kein Traum,
Ach, dieses Glück, ich fass' es kaum!
MALWINA spricht. Und schon am frühen Morgen bist du hier?
AUBRY. Abends spät kam ich in Schellborn an, mein Pferd war so entkräftet, daß es die drei Meilen bis hierher nicht mehr machen konnte, da entschloß ich mich, die Nacht durch zu gehen, um heute der erste zu sein, der dir seinen herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtsfeste mit dem frühesten Morgen darbringt.
MALWINA. O Edgar, ich bin so froh! Mein Vater spricht seit einiger Zeit mit so viel Achtung von dir. Seit du das für ihn so wichtige Geschäft in London über alle Erwartung glücklich beendet, sieht er in dir nicht mehr den unbedeutenden Jüngling, für den er dich hier immer hielt. Noch vor einigen Tagen sagte er: »Schade, daß mir nicht ein solcher Sohn geworden, er würde den Glanz des alten Hauses Davenaut erhalten!«
AUBRY. Ach, Malwina, ich sehe darin nur die Sorge um den Glanz seines alten Hauses; nur daß ich mit diesem weitläufig verwandt bin, giebt mir in seinen Augen einigen Wert. Glaube mir, nie wird er mir, dem unbedeutenden Jüngling, die Hand seiner einzigen Tochter geben.
MALWINA. Nein, ich fürchte nun nichts mehr; ich glaube, er ahnt unsere Liebe und billigt sie. Bedeutungsvoll haftet oft sein Blick auf mir, und er scheint mein Geständnis zu erwarten. Als du ihm die Nachricht sandtest, daß die großen Besitzungen der Grafschaft Schellborn nun unangefochten sein Eigentum blieben, küßte der sonst so strenge Vater meine Stirn, und gerührt und voll Liebe sprach er zu mir: »Dich glücklich zu sehen, meine Tochter, sei jetzt meine einzige Sorge«.
AUBRY. Ach, nur Rang und Reichtum ist sein Glück, und[41] ich selbst habe die Hindernisse vermehrt, die mich nun auf ewig von dir trennen.
MALWINA. O trübe nicht durch deinen Zweifel meine frohe Hoffnung. Noch heute, an meinem Geburtstage, wenn mein Vater wie gewöhnlich mir die Gewährung jeder Bitte verspricht, will ich ihm zu Füßen sinken und das Geheimnis unsrer Liebe entdecken. – Still, er kommt!
Sir Humphrey, Lord von Davenaut kommt durch die Mitte.
Buchempfehlung
Inspiriert von den Kupferstichen von Jacques Callot schreibt E. T. A. Hoffmann die Geschichte des wenig talentierten Schauspielers Giglio der die seltsame Prinzessin Brambilla zu lieben glaubt.
110 Seiten, 4.40 Euro
Buchempfehlung
Im nach dem Wiener Kongress neugeordneten Europa entsteht seit 1815 große Literatur der Sehnsucht und der Melancholie. Die Schattenseiten der menschlichen Seele, Leidenschaft und die Hinwendung zum Religiösen sind die Themen der Spätromantik. Michael Holzinger hat elf große Erzählungen dieser Zeit zu diesem Leseband zusammengefasst.
430 Seiten, 19.80 Euro