Akademie

[106] Akademie. Die Bezeichnung Akademie rührt von einem Hain in Attika am Kephissos, nordwestlich von Athen her, der dem Heros Akademos geweiht war. Hier befand sich eines der drei Gymnasien von Athen, in dem Plato seine philosophischen Vorträge hielt; die von ihm gestiftete Philosophenschule nannte man Akademie, seine Schüler und Anhänger Akademiker.

Als in späterer Zeit die Vertreter dieser Schule in verschiedenem Geiste philosophierten, entstanden verschiedene Akademien. Unter Akademie im Sinne moderner Einrichtung versteht man sowohl höhere Lehranstalten für das Studium einzelner Wissenschaften (Berg-, Forst-, Kriegsakademie u.s.w.), Künste (Bildhauer-, Maler-, Bauakademie u.s.w.), oder für einzelne Stände (Ritterakademie), als auch die von Staats wegen oder von Privatpersonen gestifteten Vereine von Gelehrten oder Künstlern zum Zwecke der Förderung der Wissenschaften oder Künste. – Vgl. a. Bau-, Berg-, Bildhauer-, Gewerbeakademie u.s.w.


Literatur: Müller, Die wissenschaftlichen Vereine und Gesellschaften Deutschlands im 19. Jahrhundert. Bibliographie ihrer Veröffentlichungen seit ihrer Begründung, Berlin 1884.[106]

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 106-107.
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