Aperiodisch [1]

[247] Aperiodisch (was keine Periode hat), in der Arithmetik zum Teil die unperiodischen Dezimalbrüche und Kettenbrüche; in der Physik Bewegungen, die an sich periodischer Natur sind, wie die Schwingungen von Pendeln, von Bussolennadeln, von elastisch aufgehängten Körpern, wenn durch besondere Vorrichtungen die Periodizität der Bewegungen aufgehoben wird; auch die mit solchen Vorrichtungen versehenen Apparate heißen aperiodisch.

Die Aufhebung der Periodizität einer Bewegung erfolgt durch Dämpfung [1]. Diese ist entweder mechanischer oder magnetelektrischer Art. Mechanisch dämpfend wirkt der Luftwiderstand, der Widerstand von Flüssigkeiten, die gegenseitige Störung von Bewegungen nicht übereinstimmender Perioden Eine magnetelektrische Dämpfung wird bewirkt durch die Foucaultschen Ströme, die in einer Kupfermasse induziert werden, in deren Nähe ein Magnet bewegt wird. Diese Dämpfung hat den Vorteil, daß sie die Empfindlichkeit der Aufhängung einer Magnetnadel nicht im minderten beeinträchtigt, während bei genügender Nähe der schwingenden Nadel bei der dämpfenden Kupfermasse die Periodizität der Bewegung vollkommen aufgehoben, sofortige Einteilung der abgelenkten Nadel in der neuen Gleichgewichtslage bewirkt wird [2].


Literatur: [1] Riecke, E., Zur Lehre von der aperiodischen Dämpfung, mit Anwendung auf Galvanismus und innere Reibung, Abhandl. d. K. Akad. d. Wiss. zu Göttingen, 1883. – [2] Ders., Wiedem. Ann., 51, 3. Heft, 1894.

Aug. Schmidt.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 247.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika