Arbeitsdiagramm

[284] Arbeitsdiagramm. Jede Zustandsänderung der Arbeitsflüssigkeit einer Wärmekraft- oder Kältemaschine kann in zweierlei Weise zeichnerisch dargestellt werden. Man kann das jeweilige Volumen v als Abszisse und die zugehörige Spannung p als Ordinate auftragen, oder das Wärmegewicht (die Entropie) P als Abszisse und die zugehörige absolute Temperatur T als Ordinate verzeichnen. Zeuner nennt die letztere Darstellung die »Abbildung« der ersteren. Im ersteren Falle stellt die von der Kurve p = f(v) begrenzte Fläche die bei der Zustandsänderung geleistete Arbeit, im letzteren die Kurve P = f(T) die dabei zugeführte Wärme in Arbeitseinheiten dar. Handelt es sich um einen Kreisprozeß, so nennt man die geschlossene Figur p =f(v) das Arbeitsdiagramm, die geschlossene Figur T = f(P) im Gegensatz dazu das Wärmediagramm. Der Inhalt beider Flächen ist gleich, d.h. es ist: ∫pdv = ∫TdP. Uebrigens gebraucht man den Ausdruck Arbeitsdiagramm nur im Gegensatze zum Wärmediagramm; selbstredend ist es nichts andres, als das Indikatordiagramm der Maschine. – Arbeitsdiagramm in der Baumwollspinnerei, s. Baumwollspinnerei.

R. Schöttler.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 284.
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