[291] Arbeitszähler dienen zur Bestimmung des Kraftverbrauchs für Maschinen, insbesondere zur Bestimmung der von einer einzelnen Maschine oder ganzen Anlagen innerhalb eines beliebigen Zeitraumes wirklich geleiteten Arbeit.
In neuerer Zeit werden Arbeitszähler ausgeführt, welche die Messungsergebnisse aufzeichnen. Ein Meilen der Arbeit kann stattfinden durch gemeinsame Beobachtung eines Dynamometers[291] und eines Geschwindigkeitsmessers. Besonders beachtenswert in ein Kraftmesser oder Arbeitszähler der Firma Leipziger Werkzeugmaschinenfabrik, vorm. W. v. Pittler, A.-G., in Berlin und Leipzig [1]. Dieser Arbeitszähler (s. die Figur) besteht aus der Welle a mit den beiden gleichgroßen Riemenscheiben b und c, von denen b auf der Welle festsitzt, c auf der verlängerten Nabe der mit der Welle a verbundenen Federnabe d lose angeordnet ist ferner aus den Spiralfedern e und f, zwei aufeinander sitzenden Exzentern g und h mit Führungsnute i und Hebel k und aus dem Zählwerk. Die Riemenscheibe c wird durch die äußeren Enden der Federn mitgenommen. Die inneren Enden der Federn sowie die Federnabe d mit dem Exzenter g sitzen, wie die Scheibe b, auf der Welle fest. Um den Exzenter g wird der Exzenter h durch den Kurvendeckel o der Riemenscheibe c in der Weise geführt, daß der Exzenterhub proportional der Verdrehung der Scheibe c zur Scheibe b in und bei einer halben Drehung der Scheibe c um die Welle der größte Exzenterhub stattfinden würde. Die Exzentrizität des großen Exzenters zum kleinen in gleich der Exzentrizität des kleinen zur Welle, wodurch in einer gewissen Stellung, die als Nullpunkt oder Ausgangsstellung bezeichnet sei, der Mittelpunkt des großen Exzenters mit dem der Welle zusammenfällt. Wird der Apparat in dieser Stellung der Teile zueinander gedreht, so bleibt der Hebel k in Ruhe. Wirkt aber bei Drehung des Apparates durch die Scheibe b eine Kraft auf Scheibe c ein, so werden die Federn entsprechend angespannt, hierdurch die Riemenscheibe b und zugleich der größere Exzenter h aus der Ausgangsstellung gedreht, und der Hebel k ergibt einen Ausschlag, der im geraden Verhältnis zur Kraft oder Belastung fleht. Der Deckel o des Federgehäuses bezw. der Riemenscheibe c, der den Exzenter h führt, in mit einer Schlitzkurve p versehen, die durch Belasten des Apparates festgestellt worden in, in der Weise nämlich, daß die Bewegung des Hebels k dem Ausschlag der Riemenscheibe c entspricht. Der Hebel k wirkt auf einen Zählapparat. Derselbe belieht aus einer je nach Größe des Arbeitszählers eingeteilten Scheibe r (Gesperre), die sich bei der pendelartigen Bewegung des Hebels k nach einer Richtung hin im Verhältnis zur Größe des Ausschlages dreht, und ferner aus dem Tourenzähler t, der jede ganze Umdrehung der Zählscheibe r in Zahlen angibt. Das Zählwerk gibt nach einer beliebigen Zeit oder beliebigen Anzahl von Umdrehungen unmittelbar die in dieser Zeit gelieferte Arbeit in Meterkilogramm an. Man kann daher durch eine einfache Division die durchschnittlich verbrauchte Kraft in einer gewählten Zeit, z.B. für die Stunde, berechnen. Da die Arbeit einer Pferdestärke (PS.) während einer Stunde 270000 mkg beträgt, so hat man nur die Anzahl der verbrauchten Meterkilogramme durch 270000 zu dividieren, um die Anzahl der verbrauchten PS. Stunden zu erhalten. Nachfolgend sei ein Beispiel gegeben: Angenommen, es mietet jemand eine gewisse Anlage und hat nach Vereinbarung 0,1 M. per PS.-Stunde für Kraftabnahme zu zahlen. Nach Ablauf eines Monats sei durch den Arbeitszähler ein Kraftverbrauch von 810000000 mkg nachgewiesen. Diese Zahl durch 270000 dividiert, gibt 3000 PS.-Stunden, so daß, da für eine PS.-Stunde 0,1 M. vereinbart in, nunmehr für den betreffenden Monat 300 M. zu zahlen sind. Solche Arbeitszähler werden übrigens auch als Vorgelege ausgeführt. Die Apparate sind auch mit einem Registrierapparat versehen, der die Kraftschwankungen auf einem Papierstreifen aufzeichnet. Ein solcher Arbeitszähler zeichnet selbsttätig Arbeitsstärken von 0,252,5 PS. bei kleinster und 25100 PS. bei größter Ausführung auf. Literatur: [1] D.R.P. Nr. 134846 und Zeitschr. f. Werkzeugmasch. 1901/02, S. 331.
Dalchow.