Astrolabe à prisme

[325] Astrolabe à prisme ist der Name eines wichtigen neuen französischen, von Claude konstruierten, von Vion in Paris ausgeführten Instruments zur Beobachtung von Sterndurchgängen durch einen und denselben Horizontalkreis[325] (Almucantarat [s.d.]) bei der direkten Zeit- und geographischen Ortsbestimmung.

Es ist, besonders auf Reisen, zur Anwendung bei den Methoden bestimmt, die auf gleichen Höhen von Sternen beruhen (vgl. die Art. Polhöhenbestimmung, Zeitbestimmung) wie mehrere andre neuere Instrumente (vgl. die Art. Nadirinstrument von Beck, Zirkumzenitalinstrument von Nušl und Frič); die Idee, der Claude folgt, nämlich die Ziellinie des Instruments horizontal zu legen und vor das Objektiv ein Prisma und einen Quecksilberhorizont zu setzen, ist wohl zuerst von Beck bekannt gemacht worden und findet sich ganz ebenso in dem Instrument von Nušl und Frič. Vgl. über das Claudesche Instrument, das in Frankreich großes Aufsehen erregt und das Guyou geradezu das Instrument des Reisenden genannt hat, Guyou in [1], die Referate von Hammer in [2], [3].


Literatur: [1] C.R. (Paris), t. 135, 1902, p. 11741176. – [2] Zeitschrift für Instrumentenkunde, Bd. 23, 1903, S. 305–307. – [3] Petermanns Geographische Mitteilungen, Gotha 1903, Heft IX.

Hammer.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 325-326.
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