Ausstopfen

[46] Ausstopfen. Das Ausstopfen großer Säugetiere (auch großer straußartiger Vögel) geschieht nach neuestem Verfahren mittels Herstellung zunächst eines kleinen Ton- oder Plastelinmodelles, dann Tonmodelles in natürlicher Größe, darüber »verlorene Form« (s. Gießerei, Bd. 4, S. 529) und darin Herstellung einer dünnwandigen Nachbildung des Tierkörpers aus Gips mit Kaschierleinwandeinlage. Ueber diesen Gipskörper zieht man das Fell und spannt es nach dem Zusammennähen in der Weise auf, daß man es in den Vertiefungen mit Nadeln feststeckt.

Bei kleinen Tieren bildet man den Körper durch einen Wickel aus Holzwolle oder Heu nach, indem man die heraustretenden Muskeln durch Nähen hervorbringt und die ganze Oberfläche mit Ton oder Papierbrei ausgleicht. Hierüber zieht man die Haut; nur in seltenen Fällen muß man sie durch Malerei ersetzen.


Literatur: Leonhardt und Schwarze, Das Sammeln, Erhalten und Aufstellen der Tiere, 3 Teile in 1 Bd., Neudamm.

Moye.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 46-47.
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