[424] Azimutalquadrant, Quadrans azimutalis (oder Orichalcicus), hat Tycho Brahe ein von ihm in Messing ausgeführtes altazimutales Messungsinstrument (vgl. Azimutalkreis, Theodolit, astronomischer, Universalinstrument) genannt.
Es bestand aus horizontalem Vollkreis und vertikalem Viertelkreis; bei 2 Ellen Durchmesser des ersten und 11/2 Ellen Halbmesser des zweiten erreichte Tycho mit der Transversaleneinrichtung Ablesung bis auf 1'. Die Einrichtung dieses Instruments ist übrigens viel älter, schon der Azimutalquadrant der Araber zeigt sie; an dem berühmt gewordenen großen Instrument von Meragah waren über dem Horizontalvollkreis zwei Höhenquadranten angebracht, um gleichzeitig die Höhen zweier Sterne messen zu können, deren Azimutunterschied am Horizontalkreis abgelesen wurde. Aus solchen altazimutalen Instrumenten Tychos, Jost Bürgis, [424] Hevels, Römers (der vielleicht zuerst den Höhenquadranten durch einen Vollkreis ersetzte) entwickelte sich, besonders unter den Händen englischer Mechaniker, allmählich der Theodolit und das Universalinstrument [1].
Literatur: [1] Eine kurze Skizze dieser Entwicklung gibt z.B. Wolf, Handbuch der Astronomie, Zürich 1892, Bd. 2 (1), S. 4850.