Bürstenschnecke

[388] Bürstenschnecke, in der Müllerei, eine Transportschnecke von 0,5–2 m Länge, deren Windungen aus Bürsten gebildet sind, die 0,2–0,7 m Durchmesser haben.

Zwischen den Gewindegängen befinden sich noch weitere Bürstenreihen, die mehr parallel zur Achse laufen (s. die Figur). Die Schnecke ist von einem Siebtroge dicht umgeben, und das in diesen Trog eingeführte Gut wird von den eigentlichen Schneckenwindungen axial verschoben, von der sonstigen Bürstenbesetzung der Welle dagegen auf die andre Seite der Welle übergehoben (daher auch der Name »überhebende« Bürstenschnecke). Sämtliche Bürsten zusammen aber bewirken ein Auflösen (Detachieren) des Gutes, falls es ballig ist, ein Losbürsten von Mehl, wenn das Sichtgut in mehlhaltigen Schalen oder Schrot, von Staub, wenn es in Getreide besteht, ferner ein Mengen des Gutes und ein energisches Durchtreiben der feinden Teile durch das Sieb des Troges. Entsprechend diesen Wirkungen wird die Bürstenschnecke gebraucht als Vorsichter, Sichter (bei mäßigen Ansprüchen an das Produkt), Nachsichter, Blaumehlabscheider, Schalenbürste, Detacheur, Getreidebürste (D.R.P. Nr. 36406).

Arndt.

Bürstenschnecke
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 388.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: