Beauxit

[639] Beauxit (Bauxit, Wocheinit), in der Hauptsache ein Tonerdehydrat Al2O3 + 2H2O (mit 30–75% Tonerde) nebst starken Beimengungen von Eisenoxyd, Quarz u.s.w. Der Vogelsberger Beauxit besteht aus 50–53% Al2O3, 10–16% Fe2O3, 1–5% SiO2, und 25–28% H2O [1]; Beauxit von Beaux bei Arles enthält 52% Al2O3 27,6 Fe2O3, 20,4H2O; Beauxit von Wochein (Krain) enthält bis 73% Al2O3, außerdem Titan und Vanadin. Derb, in weichen tonartigen Massen von heller, weißer, roter oder brauner Farbe. Härte 2–3. Ist in einigen Fällen aus der Verwitterung und Umwandlung von Basalten hervorgegangen; außerdem lagerartig zwischen Kreide und Tertiär (Beaux) oder zwischen Jura und Keuper (Wochein). Er dient zur Herstellung von feuerfesten Steinen, Schmelztiegeln, und in neuerer Zeit wird aus ihm Aluminium in großen Mengen, auch Tonerdesulfat dargestellt [2]. Herkunft zumeist aus den Departements Var (Brignoles) und Hérault (Parabon-les Baux); ersterer mit hohem Al-Gehalt (> 60% Al2O3,) mit 9–12 sh. pro Tonne bezahlt.


Literatur: [1] Liebrich, Beitrag zur Kenntnis des Beauxits im Vogelsgebirge, Gießen 1891. – [2] Reuter, Verwendung des Beauxits, Zeitschr. f. techn. Chemie 1897, 228.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 639.
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