[727] Bestandstürzen, im Bergbau, das Aufstürzen von Vorräten auf Lagerräume, kommt häufig vor, z.B. bei Kohlengruben, wenn die Produktion sich nicht vollständig dem erheblichen Wechsel des Verkaufs anpassen kann, auch bei manchen Erzgruben, wenn die Aufbereitung der Roherze wegen Verwendung von Wasserkraft auf gewisse Jahreszeiten beschränkt ist oder Erzposten von verschiedenartiger Zusammensetzung nacheinander aufbereitet werden.
Die vorhandenen Sturzplätze müssen der Größe des Bedarfes entsprechen, was namentlich durch hohe Lage der Zufuhrsohle unter Umständen mit Hilfe eines Aufzuges erreicht wird, für bequeme Abfuhr muß ebenfalls gesorgt werden. Beim Kohlenbergbau ist die Lagerstürzung der gewaschenen, nach Korngrößen getrennten Kohle (vgl. Brennstoffe, Abschnitt Steinkohle) üblich, doch sucht man sie durch entsprechende Leitung des Grubenbetriebes möglichst einzuschränken. Gewisse Kohlen werden nämlich durch längeres Lagern unansehnlich, andre neigen zur Selbstentzündung, der Heizwert erleidet durch chemische Umsetzung Einbuße, durch Abrieb und Zerstücklung entsteht Verlust an Kohle, auch die Kosten für die doppelte Verladung und für die Anlage geräumiger Sturzplätze sind nicht unbedeutend. Die Abfuhrsohle liegt bei Eisenbahnverfrachtung, z.B. der Steinkohle, gewöhnlich in der Höhe des oberen Randes eine Lowry, d.h. etwa 2,0 m über der Schienenoberkante der Verladegleise. Kleinere Mengen von Vorräten können in Füllrümpfen, Kümpfen oder Verladerollen Aufnahme finden, da sind gezimmerte oder gemauerte Vorratsräume unter der Zufuhrsohle, die einen geneigten Boden und eine mittels Schiebers verschließbare Oeffnung haben, derart, daß die Entleerung in unter geschobene Förderwagen oder in die Eisenbahnwagen nach Oeffnung des Schiebers durch da Eigengewicht der Massen selbsttätig erfolgt. (Vgl. Kohlenbahnhöfe.)
Treptow.