Bromöldruck [2]

[119] Bromöldruck. Dieses von E.J. Wall 1907 erfundene Verfahren findet in der Photographie steigende Anwendung.

Es wird ein Bromsilbergelatinebild entwickelt und dann (entweder vor oder nach dem Fixieren) mit einer geeigneten Chromatlösung behandelt, welche nun den Leim (die Gelatine) an den Silberbildstellen gerbt und dadurch zur Annahme von Oelfarbe geeignet macht. Man benutzt meistens Gemische von Kaliumbichromat mit Kupferbromid oder Kupfervitriol und Bromkalium oder Kupferchlorid. Die chemische Reaktionsgleichung beim Gerben des Silberbildes ist folgende:


Bromöldruck [2]

Das Kupferbromid ist ein starkes Reduktionsmittel und reduziert rasch Chromsäure zu Chromoxydhydrat bezw. Chromichromat nach dem Schema:


Bromöldruck [2]

Das an den Silberstellen durch sekundäre Reaktion entstandene Chromichromat gerbt dann die Gelatine. Nach dem Waschen erfolgt das Auftragen der Oelfarbe auf das nasse Bild, dann das[119] Trocknen und eventuell das vorsichtige Entfetten des Oeldruckes durch rasches Durchziehen durch Aether, Benzin oder Trichloräthylen. Man kann auch von den fetten Oelbildern Umdrucke auf Papier in einer Walzenpresse oder dergleichen vornehmen und erzielt mattschwarze, lichtdruckähnliche Bilder (analog dem Oelumdruck). Auch können Kombinationsumdrucke (s.d.) gemacht werden. Ausführliche Beschreibung in [1]. – Bromöldruck für heliographische Zwecke, s. Bromsilbergelatine.


Literatur: [1] Eder, Das Pigmentverfahren, der Gummi-, Oel- und Bromöldruck, 3. Aufl., 4. Bd., 2. Abt. des Ausführl. Handbuch der Photographie, Halle a. d. S. 1917. – E. Mayer, Das Bromöldruckverfahren, 2. Aufl., Halle a. d. S. – Ders., Bromölumdruck, Photogr. Korresp. 1918, 5. 343; 1919, S. 98. J.

M. Eder.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 119-120.
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Lueger-1904: Bromöldruck [1]