Entfetten [1]

[457] Entfetten, beim Galvanisieren, die Entfernung der Fettschicht (Anlauf) von den durch Schleifen, Polieren oder Beizen und Brennen vorbereiteten Waren.

Kupfer, Messing, Tombak, Neusilber, Rotguß u.s.w. werden nach der Behandlung mit der Gelbbrenne (s.d.) in einer heißen Cyankaliumlösung, die mit Wasser (1 : 5) verdünnt ist,[457] tüchtig gespült und, nachdem sie in reinem Wasser abgespült und mit einem dünnen Kalkbrei gebürstet sind, nochmals in Wasser gespült und sodann direkt galvanisiert. Eisen und Zink zieht man durch eine heiße Sodalauge, spült in reinem Wasser und hängt sie nach sorgfältigem Bürsten mit Kalkbrei und nochmaligem Abspülen in das betreffende Bad. Alle Waren, denen noch Schleif- oder Polierschmutz anhaftet, werden vorher hiervon in heißer Aetznatronlauge befreit. In letzterem Falle fällt die Sodalauge für Eisen- und Zinkwaren fort. Das Entfetten ist die Grundbedingung für jede galvanische Arbeit, da auf einem fettigen oder oxydierten Gegenstand nie ein Metallniederschlag haftet.

Dalchow.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 457-458.
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