Doppelbindung

[5] Doppelbindung nimmt man in denjenigen Kohlenstoffverbindungen an, die mehrere, mindestens zwei Kohlenstoffatome in der Molekel enthalten, die benachbart stehen und nur je zwei Valenzen anderweitig gesättigt haben, so daß gemäß der Vierwertigkeit der Kohlenstoffatome die gegenseitige Bindung nicht nur mit einer, sondern zwei Valenzen bewirkt wird.

Nach dem einfachsten Repräsentanten, dem Aethylen


Doppelbindung

heißen derartige Bindungen auch Aethylenbindungen. Die Doppelbindung entspricht jedoch keineswegs einer stabileren Verknüpfung als die einfache, sondern kompliziertere Kohlenstoffketten werden bei gewaltsamen chemischen Eingriffen gerade mit Vorliebe an der Stelle der Doppelbindungen gesprengt. Vermöge der Leichtigkeit, mit der die Doppelbindungen in einfache übergehen, wenn den betreffenden Kohlenstoffatomen fremde Atome zur Sättigung einer weiteren (dritten) Valenz geboten werden, verleihen sie den Verbindungen den Charakter von ungesättigten.

Abegg.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 5.
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