Dreipaß

[105] Dreipaß, gehört dem gotischen Maßwerk an und entlieht, wenn in einen Kreis drei kleinere Kreise in der Weise eingezeichnet werden, daß die mittleren Teile unverbunden bleiben; es heißen dann die Bogen Pässe und die vorstehenden drei Teile Nasen (Fig. 1, 2 und 3).

Die Konstruktion Fig. 2 erklärt sich von selbst. Bei Fig. 3 wird der Kreis durch Radien in sechs Teile geteilt, der eine davon von o bis b verlängert, dann an den Punkt n eine Tangente gezogen und der Winkel o b n halbiert; wo die Halbierungslinie den Radius o n schneidet, ist der Mittelpunkt für den betreffenden Paß.


Literatur: Baulexikon von Mothes, Leipzig und Berlin 1882; Heideloff, C., Ornamentik des Mittelalters, 2 Bände, Nürnberg; Statz, V., und Ungewitter, G., Gotisches Musterbuch, Leipzig 1856.

Weinbrenner.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 105.
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