[224] Eieröl, das Fett des Eidotters, ein gelbes oder rötlichgelbes fettes Oel, das bei mittlerer Temperatur dickflüssig, bei 25° C. dünnflüssig und klar ist, bei 510° C. aber fest wird.
Es wird leicht ranzig und ist in kleinen, vollgefüllten und gut verkorkten Flaschen an einem kühlen Orte im Dunkeln aufzubewahren. Zur Herstellung wird Eigelb im Wasserbade unter Umrühren solange erwärmt, bis es die Konsistenz einer Salbe angenommen hat und eine Probe, zwischen den Fingern gedrückt, fettes Oel hervortreten läßt. Die Masse wird hierauf in Leinwand geschlagen und zwischen erwärmten Preßplatten ausgepreßt. Das so gewonnene Oel läßt man im geschlossenen Gefäß an einem warmen Orte absetzen und filtriert sodann durch ein getrocknetes Filter im Warmwassertrichter. Das Eieröl wird im großen als Nebenprodukt bei der Eieralbuminfabrikation durch Extraktion mit reinem Petroleumäther gewonnen. Es findet jetzt vielfach an Stelle von Olivenöl in der seinen Dänischgerberei Verwendung, außerdem in der Volksheilkunde zum Bestreichen des Auges bei katarrhalischen Entzündungen und wunden Brustwarzen.
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