Einsprengmaschine

[257] Einsprengmaschine. Für den Zeugdruckprozeß, insbesondere für die verschiedensten Handdruckartikel und für das Bedrucken der Wolle auf der Maschine ist ein gewisser, den normalen übersteigender Feuchtigkeitsgehalt der Ware notwendig; desgleichen zur Entwicklung der Eigenschaften der Appretur leinener und baumwollener Waren durch Zylindern, Kalandern, Gauffrieren u.s.w. Man erreicht denselben durch ein teils oberflächliches, teils gründliches Benetzen des Gewebstückes durch Einsprengen.

Das bei Wäscherinnen übliche Verfahren besteht im Besprengen der Ware mit einem vorher ins Wasser getauchten Handbesen. Infolge der ungleichen Größe der Tropfen und deren willkürlicher Verteilung liefert dasselbe ein unregelmäßiges Resultat. Ersetzt man den Besen durch eine flache Bürste, so kann man mit dieser gleichmäßigere Tropfen erzielen. – Das gleichmäßige mechanische Befeuchten der Ware erreicht man in einfacher Weise dadurch, daß man die flache Bürste durch eine Bürstenwalze ersetzt, deren Achse senkrecht zur Bewegungsrichtung des Gewebes gestellt ist und die, zum Teil in Wasser tauchend, mit dem der umgebende, über oder unter dem Gewebe in einer gewissen Entfernung von demselben angebrachte umschließende Kasten angefüllt ist, durch schnelle Drehung die zerstäubte Flüssigkeit gegen ein Sieb wirst, das sie als Sprühregen dem Gewebe mitteilt. – Ueber verschiedene Konstruktionen solcher Einsprengmaschinen vgl. Zerstäubungsvorrichtungen.


Literatur: Grothe, Die Appretur der Gewebe, Berlin 1882; Dépierre, Die Appretur der Baumwollgewebe, Wien 1905.

R. Möhlau.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 257.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika