Eisschutz

[373] Eisschutz (Eisstopfung, Eisversetzung), entsteht durch Uebereinanderschieben und Aneinandergefrieren von Eisschollen in Strömungen (Flüssen) in dem Falle, in welchem große Kälte, Untiefen, Brücken, Stauwerke u.s.w. das Abtreiben des Eises verhindern.

Ist die Decke gebildet, so kann das flüssige Wasser nur noch zwischen der Decke und der Flußsohle ablaufen, bewegt sich also in einer Art Röhre und übt insbesondere dann, wenn die Wassermenge zunimmt, eine Pressung auf die Eisdecke aus, die diese zu heben sucht. Können die gehobenen Schollen nicht weitertreiben, so entsteht ein Stau, der gefährliche Ueberflutungen im Gefolge haben kann, denen man durch rechtzeitiges Eingreifen (Sprengen der Eisdecke und Eisschütze oder Lösen des Eises durch Eisbrecher) vorzubeugen sucht. Am besten ist es natürlich, wenn zum vornherein die Bildung von Eisschützen verhindert wird, was durch fortwährendes Freihalten einer Bahn für den Abtrieb der Schollen zu erreichen ist. In vielen Fällen ist indessen diese Arbeit durch in den Fluß eingebaute Stauanlagen sehr erschwert; vgl. a. Eisbrecher sowie Görz und Buchheisser, Das Eisbrechwesen des Deutschen Reichs, Berlin 1900.

Lueger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 373.
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