Elmsfeuer

[440] Elmsfeuer (Elias-, Klaras-, Nikolas-, Hermes-, Hellenenfeuer, bei den Alten Kastor und Pollux), eine Naturerscheinung, die durch hohe elektrische Spannung der Erdoberfläche, infolge vielleicht der Einwirkung einer stark elektrischen Wolke, hervorgerufen wird und als eine Glimmentladung der Erdelektrizität aufzufassen ist, wie wir sie im kleinen beobachten, wenn wir die Elektrizität eines elektrischen Leiters aus einer aufgesetzten Spitze ausströmen lassen.

Die Erscheinung besteht aus Flammen, die sich besonders auf hohen Spitzen, Kirchturm- und Giebelspitzen, den Masten der Schiffe und zumal auf Berggipfeln zeigen und 1/2 m lang beobachtet wurden, nicht zünden und zum Teil von summendem Geräusch begleitet auftreten. Es sind auch Fälle verzeichnet, wo kleine Flämmchen in großer Zahl gleichzeitig aus niedrigeren Punkten der Umgebung hervorleuchteten, und Kämtz berichtet sogar von dem Aufleuchten einer Grassteppe. – Die Alten hielten das Aufleuchten der Elmsfeuer an den Masten der Schiffe für den Vorboten guter Witterung, als eine Offenbarung von Kastor und Pollux, den Schutzgöttern des Schiffers insbesondere.

Großmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 440.
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