Filtriersteine [1]

[37] Filtriersteine, feinporöse Gesteine, die Flüssigkeiten rasch durchlassen und dabei deren Trübungen zurückhalten.

Es eignen sich hierzu manche Sandsteine, deren Quarzkörner nur unvollständig durch Bindemittel verbunden sind; dann auch feinblasige Laven, Bimsstein, auch wohl feinzellige Kalksteine (Kalktuffe) und Dolomite. Man hat früher solche Gesteine zum Filtrieren des Wassers benutzt, indem man sie in schüssel- und wannenartige Formen gebracht oder sie in das Filtriergefäß als Platten eingefügt hat. Es ist aber dabei zu berücksichtigen, daß die zu filtrierende Flüssigkeit geringe Mengen des Filtriersteins lösen kann, wenn derselbe durch sie angreifbar ist, also vor allem Kalksteine und Dolomite. Die Verwendung wird durch die Schwierigkeit beschränkt, die Steine nach dem Filtrieren von den aufgenommenen Trübungsteilchen wieder zu befreien und zu waschen. Bei nicht fest gebundenen, lockeren, durchlässigen Massen, wie Sand und Kies, läßt sich dies leichter bewerkstelligen, und so kommt diesen Gesteinen bei der Filtration großer Wassermengen eine erhöhte Bedeutung zu.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 37.
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Lueger-1904: Filtriersteine [2]