Glacéleder

[537] Glacéleder, Saugziegen-(Zickel-) und Lammfelle, die mit Hilfe der sogenannten Nahrung glacégar gemacht sind und die nach dem Garmachen und Trocknen erst die erforderliche Weichheit, Geschmeidigkeit und Dehnbarkeit durch die mechanische Bearbeitung (Stollen) erlangt haben. Zuweilen werden auch Fohlenhäute und Hundefelle glacégar gemacht.

Die Nahrung besteht aus einem dünnen Brei, den man durch Verrühren von Weizenmehl und Eidotter mit einer Lösung von Alaun und Kochsalz erhält; dieselbe wird in die sorgfältig enthaarten und gebeizten Felle mit den Füßen oder in besonderen drehbaren Garmachtrommeln eingearbeitet. Das Glacéleder, das meistens gefärbt wird, findet fast ausschließlich zur Herstellung von Handschuhen Verwendung.

Päßler.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 537.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika