Handkurbeln

[769] Handkurbeln mit Griff für einen oder zwei Mann.

Sie erhalten als einmännische bezw. zweimännische Kurbel eine Griffstärke von 35–50 mm und 300 bezw. 500 mm Länge. Der Griff sitzt drehbar auf einem Dorne von 20–25 bezw. 25–30 mm Stärke. Der Radius der Kurbel oder die Armlänge beträgt 300–400 bezw. bis 450 mm. Der Kurbelarm erhält an der Nabe den rechteckigen Querschnitt 40 · 15 bis 60 · 20 oder quadratischen von 30 · 30 bis 45 · 45 mm. Die Befestigung erfolgt entweder mit Keil auf dem zylindrischen Wellenende oder mit vorgeschraubter Mutter auf schlankkonischem Wellenende oder mit Vierkant. Die Wellenstärke beträgt je nach der Lagerentfernung 30–40 bezw. 40–50 mm. Die [769] Berechnung, die nach Annahme der Maße vorzunehmen ist, geschieht unter Voraussetzung einer Kraft von 20 kg für je einen Mann in der Mitte des Griffes. Die Beanspruchung wächst aber außerordentlich, wenn die Last an einer Handwinde einmal fällt und die Kurbel herumschlendert. Fig. 1 zeigt eine Kurbel von 200 mm Armlänge für nur eine Hand, Fig. 3 eine Kurbel von 400 mm Radius für zwei Mann, mit Eisenrohrgriff. Fig. 2 veranschaulicht die Triumphkurbel der Mannheimer Maschinenfabrik, bei welcher der Griff an dem Arme von quadratischem Querschnitt leicht verschoben werden kann, unter dem Betriebsdruck aber sowie unter der Wirkung des Eigengewichtes sich festklemmt, so daß man bei leichter Last mit kurzer Armlänge und erhöhter Umdrehungzahl, bei schwerer Last mit der äußersten Griffstellung kurbeln kann; sie kostet je nach der Stärke für einen Radius von


150–300155–350175–400180–420mm
1516–1722–2829–35M.

Die Aufstellung erfolgt so, daß die Welle möglichst 1 m über Fußboden liegt. Zwei Kurbeln auf einer Welle versetzt man gern um 120 oder 135° statt 180°. Der tangentiale Betriebsdruck eines Arbeiters wird zu 10 bis 15 kg, vorübergehend zu 20 kg, angenommen, beim Zusammenarbeiten mehrerer Arbeiter etwas kleiner. Die Griffgeschwindigkeit beträgt etwa 0,8 m/sec. An Milchzentrifugen wird die richtige Geschwindigkeit am besten eingehalten, wenn die Handkurbel gerade 40 Umdrehungen in 1 Minute macht.

Lindner.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 769-770.
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