Heliotrop [4]

[293] Heliotrop. – Historisch ist zu dem in Bd. 5, S. 36, und in Ergbd. I, S. 370, Beigebrachten zu sagen, daß gleichzeitig mit Gauß sich auch schon Joh. Georg Repsold in Hamburg mit der Herstellung eines Heliotrops beschäftigte, nachdem ihm Gauß bei Gelegenheit der Basismessung auf diese Verwendbarkeit des reflektierten Sonnenlichtes aufmerksam gemacht hatte. Die ersten von Repsold gebauten Heliotrope scheinen für die dänische Gradmessung bestimmt gewesen zu sein, wo sich gegenwärtig noch drei derselben befinden. Sie dürften um die Mitte des Jahres 1821 entstanden sein. In ihrem Bau entsprechen sie fast ganz den später von Bertram angegebenen Instrumenten. Gauß hat seine ersten Versuche für den Bau eines Heliotropen mit einem kleinen Sextanten ausgeführt, über dessen großen Spiegel er einen zweiten von nahezu gleicher Größe befestigt hatte. Das historisch interessante Instrument befindet sich noch auf der Göttinger Sternwarte.


Literatur: J.A. Repsold, J.G. Repsolds Heliotrop, Zeitschr. f. Instrumentenkunde 1913, S. 186 (mit Abbildung); ebend. 1914, S. 340; Repsold, Beiträge zur Geschichte der astronomischen Meßinstrumente, Bd. I, S. 115, Leipzig 1908 u. Bd. II, S. XII, Leipzig 1914.

L. Ambronn.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 293.
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