Hyalographie

[146] Hyalographie, von Bromeis in Hanau und Böttcher in Frankfurt angeblich erfundenes und von Piil in Wien verbessertes Radier- und Aetzverfahren auf Glasplatten für Dekorierungszwecke und zur Herstellung außerordentlich scharfer Originaldruckplatten (zumeist Tiefdruckformen).

In einem z.B. aus 1 Teil Spermacet und 2 Teilen syrischem Asphalt auf die Glasplatte aufgetragenen Aetzgrund wird die Zeichnung mit einer Nadel scharf derart eingeritzt, daß das Glas an diesen Stellen völlig vom Deckgrunde entblößt wird, worauf man mittels Flußsäure ätzt. – Auf diese Weise erzeugte Druckplatten können wohl auch direkt benutzt werden, besser ist es jedoch, sie galvanoplastisch abzuformen (vgl. Hyalotypie).


Literatur: Piil, C., Versuche in der Hyalographie, Wien 1853.

A.W. Unger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 146.
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