Hyalotypie

[146] Hyalotypie (Glasdruck), von Hann in Warschau (1829) angegebenes Verfahren zur Erzeugung von Glashoch- und -tiefätzungen für den Buch- und Kupferdruck (vgl. Hyalographie).

Winterhoff in Köln arbeitete (1890) eine ähnliche Methode für lithographische und Buchdruckzwecke aus. Als Hyalotypie wurden auch Prozesse bezeichnet, bei welchen ein zum Kopieren auf lichtempfindliche Stoffe geeignetes Negativ dadurch erhalten wird, daß man in eine auf Glasplatten aufgetragene undurchsichtige Schicht die Zeichnung derart einritzt, daß die Platte an diesen Stellen wieder transparent wird. Derartige Glasradierverfahren werden neuerdings wieder mehrfach benutzt. Oder man bemalt die Glasfläche, um das Aussehen einer getuschten Zeichnung zu erzielen, mit verschieden konsistenter Bleiweißfarbe.


Literatur: Netto, Fr. A.W., Die Glasdruckkunst oder Hyalotypie, Quedlinburg 1840; Kampmann, Titel u. Namen der verschiedenen Reproduktionsverfahren, Wien 1891.

A.W. Unger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 146.
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