Indigodruck [2]

[382] Indigodruck. Das in großem Maßstabe ausgeführte Schliepersche Indigodruckverfahren hat eine wesentliche Verbesserung durch das Rongalitverfahren erhalten.

Es erübrigt sich dabei die Imprägnierung des Gewebes mit Traubenzucker vor dem Aufdruck der stark alkalischen, verdickten Indigodruckfarbe. Die Reduktion des Indigos erfolgt auch hier beim Dämpfen, die Wirkung des Rongalits ist aber sicherer, weil die Reduktion des Indigos nicht über das Indigoweiß hinausgeht, während Traubenzucker zersetzend wirken kann. Die sich aus Indigopaste, Rongalit C, Natronlauge und Gummidextrinverdickung zusammensetzende Farbe wird aufgedruckt. Das Dämpfen findet im möglichst luftfreien Mather-Plattschen Schnelldämpfer statt. Die dabei merzerisierte Faser nimmt des gebildete Indigoweißnatrium schneller auf; die Reoxydation zu Indigo erfolgt in der Breitwaschmaschine.


Literatur: Indigobuch der Badischen Anilin- und Sodafabrik.

R. Möhlau.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 382.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika

Lueger-1904: Indigodruck [1]