Indigoersatz

[171] Indigoersatz, ein Blauholzpräparat, das durch Mischen von Blauholzextrakt mit Chromsäure- und Chromoxydsalzen bei höherer Temperatur bereitet werden soll und zum Färben von Baumwolle in einem Bade dient.

Nach H. Gutknecht wird es dargestellt durch allmähliches Vereinigen einer auf 80–100° erhitzten Mischung von flüssigem Blauholzextrakt und Glyzerin mit einer wässerigen, mit Salzsäure versetzten Lösung von Kaliumbichromat und Chromalaun. Die nach dem Erkalten des Reaktionsgemisches resultierende violettblaue Flüssigkeit färbt, zu 3–6% vom Gewicht der Baumwolle angewendet, diese durch Steigern der Temperatur des Bades von 20 auf 40° in einer halben Stunde. Durch Vermischen mit ca. 12% Natriumbisulfit von 40° Bé erhält man nach mehrtägigem Stehenlassen ein Präparat, das, mit Stärkeverdickung auf Baumwolle gedruckt, nach dem Dämpfen ein Schwarz liefert. Unter der Bezeichnung Indigoersatz kommen auch einige Indulinfarbstoffe in den Handel.


Literatur: Chemikerzeitung 1891, S. 979; Lehnes Färberzeitung 1891/92, S. 18.

R. Möhlau.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 171.
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