Isodiabatische Zustandsänderungen

[214] Isodiabatische Zustandsänderungen werden in der Wärmetheorie mitunter nach Rankine [1] zwei oder mehrere Zustandsänderungen genannt, für welche bei gleicher Temperatur t die spezifische Wärme c = dQ/dt (Verhältnis der Wärmezufuhr d Q zur Temperaturänderung d t) den gleichen Wert hat.

Für Gase, welche dem Boyle-Gay-Lussacschen Gesetze folgen (s.d.) hat man isodiabatische Uebergänge a b und c d (s. die Figur), wenn für je zwei dem gleichen t entsprechende Zustände p, v und p', v' (p, p' spezifische Drücke, v, v' spezifische [214] Volumen), die Beziehung besteht: p = a p', v' = a v, unter a eine beliebige Konstante verstanden. Es gehören hierher z.B. Uebergänge nach Gesetzen von der Form p vm = C bei gleichem konstanten m und verschiedenen konstanten C, das heißt polytropische Zustandsänderungen (s.d.), also auch Uebergänge bei konstantem Druck, konstantem Volumen, isothermische und adiabatische Zustandsänderungen. Die isodiabatischen Zustandsänderungen spielen besonders bei den Regeneratoren (s.d.) von Heißluftmaschinen eine Rolle.


Literatur: [1] Rankine, A manual of the steam engine and other prime movers, London 1854, S. 345. – [2] Reitlinger, Ueber Kreisprozesse mit zwei isothermischen Kurven, Zeitschr. d. österr. Ing.- u. Arch.-Ver. 1873, S. 245. – [3] Zeuner, Technische Thermodynamik I, Leipzig 1900, S. 299. – [4] Weyrauch, Grundriß der Wärmetheorie I, Stuttgart 1905, S. 105, 191, 194. – S. auch Regeneratoren der Wärme.

Weyrauch.

Isodiabatische Zustandsänderungen
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 214-215.
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