Kadmiumlegierungen

[256] Kadmiumlegierungen, Gemenge von Kadmium mit andern Metallen, zeichnen sich durch Leichtflüssigkeit aus.

Die Legierungen mit Gold, Platin und Kupfer sind spröde, während diejenigen mit Blei, Zinn und in bestimmten Verhältnissen mit Silber sehr dehnbar sind. Eine Legierung mit 2 Silber und 1 Kadmium ist sehr hart, sehr zähe und vollkommen hämmerbar, dagegen eine solche aus 2 Kadmium und 1 Silber spröde. Schnellot aus Kadmium, Blei und Zinn ist sehr zähe, läßt sich hämmern und walzen. Mit Kadmium versetztes Rosesches Metall schmilzt bereits bei 70°, das Woodsche Metall aus 3 Kadmium, 4 Zinn, 15 Wismut und 8 Blei sogar schon bei 60,5°. Sehr leicht schmilzt ferner eine Legierung aus 22,5 Kadmium, 36 Zinn und 35 Blei. Derartige leichtflüssige Legierungen dienen als Stromunterbrecher bei den Schwartzkopffschen elektrischen Alarmapparaten zur Verhütung von Dampfkesselexplosionen (vgl. Alarmvorrichtungen, Bd. 1, S. 127). Auch als Sicherheitsverschlüsse für sogenannte explosionssichere Gefäße, zur Aufbewahrung von Benzin und andern leicht entzündlichen Flüssigkeiten. Zu Klischees wird häufig eine Legierung aus 50 Blei, 36 Zinn und 22,5 Kadmium benutzt.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 256.
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