Kettenfärbemaschine

[457] Kettenfärbemaschine dient zum Färben resp. Waschen, Bleichen, Beizen von Garnen, besonders Baumwollgarnen in Kettenform.

Die gebräuchlichste Maschine besteht im wesentlichen aus zwei oder mehreren aneinander gesetzten Kufen, in denen Leitrollen zur leichteren Führung der Ketten angebracht sind. Die Kufen dienen zur Aufnahme der Farb- oder Beizflotte resp. der Fixier- und Waschbäder. In manchen Fällen ist nur ein einziger langer Trog vorhanden, der durch perforierte Scheidewände[457] in mehrere Abteilungen geteilt ist, wobei eine Kommunikation der Farb- resp. Beiz- oder Fixierbäder herbeigeführt wird. Die einzelnen Bäder können entweder durch direkten oder indirekten Dampf erhitzt werden. Zwischen jeder der Kufen resp. Abteilungen befindet sich ein Quetschwalzenpaar, welches überschüssige Flüssigkeit aus den Ketten auspreßt, ehe dieselben in die nächste Kufe eintreten. Auch nach dem Verlassen der letzten Kufe werden die Ketten durch Abquetschwalzen geführt und gelangen dann durch eine Ablegevorrichtung in bereitstehende Wagen und hierauf zum Trocknen, oder wenn erforderlich, läßt man die Ketten über verschiedene Leitrollen, Spannstäbe und einen Rechen noch ein- oder mehreremal durch die Maschine laufen, bis der Färbeprozeß beendigt ist.

Seit einer Reihe von Jahren stehen auch verschiedene Systeme von Cops- und Garnfärbemaschinen zum Kettenfärben im Gebrauche (s. Copsfärberei und Garnfärbemaschine), darunter auch solche, bei denen die Ketten auf hohlen, perforierten eisernen Kettbäumen aufgewickelt sind. Die letztere Methode bietet den Vorteil, daß die gefärbten und getrockneten Ketten, falls sie nicht mehr geschlichtet werden müssen, direkt in den Webstuhl zur weiteren Verarbeitung eingelegt werden können.

Singer.

Kettenfärbemaschine
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 457-458.
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