[487] Kistenerzeugung. Man unterscheidet nach der Beschaffenheit der zu den Kisten verwendeten Hölzer zwischen rohen und gehobelten Kisten und nach der Art ihrer Verbindung zwischen genagelten und verzinkten Kisten. Bei den verzinkten Kisten sind die Hölzer der Seitenwände mit Zinken ineinander gefügt.
Zur Herstellung der rohen genagelten Kisten sind erforderlich: eine Kreistage (Abkürz-, Ablängkreissäge) zum Abschneiden der Hölzer auf Länge (bisweilen verwendet man doppelte Kreistagen mit einem feststehenden und einem einstellbaren Sägeblatt, um die Hölzer in einem Durchgang auf die entsprechende Länge zu schneiden). Zum Aufnageln von Leisten bei der Herstellung der Böden und Deckel und eventuell auch der Seitenwände wird entweder ein Nageltisch angewendet, der aus einer eisernen Platte mit Anschlag und einer Exzenterklemmvorrichtung zum Zusammenpressen der auf den Tisch nebeneinander gelegten Hölzer besteht;[487] nach dem Auflegen der Leisten werden die Nägel von Hand eingeschlagen, wobei die Spitzen der Nägel sich auf der eisernen Tischplatte umbiegen. Bei Verwendung einer Nagelmaschine (s.d.) werden alle Nägel in einer Leiste gleichzeitig eingepreßt. Das Zusammennageln der Kiste selbst erfolgt entweder von Hand oder gleichfalls mit der Nagelmaschine. An Stelle der Nagelmaschine verwendet man auch Klammereintreibemaschinen [1], bei denen aus endlosem verzinnten Stahldraht in der Maschine selbst ⊏ förmige Doppelstifte gebogen und in das Holz eingepreßt werden. Für gehobelte genagelte Kisten ist außer den angegebenen Einrichtungen zum Abhobeln der Hölzer eine Holzhobelmaschine (Bd. 5, S. 73 ff.) erforderlich. Zur Herstellung verzinkter roher Kisten sind eine Kreissäge und eine Zapfenschneidmaschine (s.d.) notwendig und für gehobelte Kisten außerdem eine Hobelmaschine (s.d.) und eventuell zum Aufnageln des Bodens eine Nagelmaschine. Die verzinkten Kisten werden hauptsächlich als Transportkisten für Weinflaschen u.s.w. verwendet. Zur Erhöhung der Fertigkeit versieht man die Kisten häufig mit Bandeisenbeschlag. Kisten für Seetransporte werden innen mit Oelpapier oder Zinkblech ausgeschlagen.
Literatur: [1] Zeitschr. f. Werkzeugmasch. u. Werkzeuge 1907, Heft 12, S. 164.
A. Widmaier.