Kobaltgrün

[534] Kobaltgrün (Rinnmanns Grün, Sächsisches Grün, Zinkgrün), im Handel nicht vorkommende, sehr beständige, aber nicht sehr feurige, nicht besonders deckende Farbe, durch Auflösen von 1 Teil Kobaltoxyd in Salzsäure, Hinzufügen von 15 Teilen Alaun, Vermischen der Lösung mit 50–100 Teilen Zinkoxyd, Trocknen und Glühen, erhalten.

Das eigentliche Rinnmannsche Grün soll bestehen aus 88 Teilen Zinkoxyd und 12 Teilen Kobaltoxyd, würde also erhalten werden durch Glühen des Niederschlages aus einer Lösung von 320 Teilen Zinkvitriol und 140 Teilen Kobaltvitriol mit kohlensauerm Kali oder Natron. Auch das Türkisgrün ist ein Kobaltgrün und besteht aus Chromoxyd-Alaunerde-Kobaltoxyd; eine sehr schöne grüne Farbe, an Haltbarkeit alle andern übertreffend, aber fast nur für Porzellanmalerei benutzt Man stellt es dar durch Glühen eines innigen Gemenges von Alaunerde und Chromoxyd, welches am besten aus schwefelsauerm Chromoxyd und Alaun in dem Verhältnis gefällt wird, daß 40 Teile Alaunerdehydrat und 20 Teile Chromoxyd entstehen, und durch Versetzen dieses Hydratgemenges mit 20 Teilen kohlensauerm Kobaltoxyd. Auch erhältlich, wenn man dem Alaun und dem schwefelsauern Chromoxyd von vornherein das Kobaltsalz zufügt, dies mit kohlensauerm Natron ausfällt, gut auswäscht, trocknet und glüht.

Andés.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 534.
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