Kollodium [3]

[341] Kollodium, photographisches.

Während der Kriegszeit diente als Ersatz für Baumwolle gebleichte Sulfitcellulose (Celluloseflocken oder als Verbandwatteersatz), die in Salpetersäure-Schwefelsäure nitriert wurde und auch zur Herstellung von Celluloid für Sprengtechnik benutzt wurde. Das Produkt wird mit verdünnter Chlorkalklösung unter Salzsäurezusatz gebleicht und liefert beim Auflösen in Aetheralkohol brauchbares klares Kollodium, das als jodiertes Negativkollodium sowie für Celloidinpapiere oder zur Filmfabrikation Verwendung findet. Aus Baumwolle werden die Produkte aber farbloser und leichter herstellbar, jedoch ist das Sulfitcellulosepyroxylin für Celluloidfilms wichtig, wenigstens solange die Beschaffung reiner Baumwolle Schwierigkeiten macht.

J.M. Eder.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 341.
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