Leinölfirnis [2]

[481] Leinölfirnis. Infolge sehr hoher Leinölpreise vor wenigen Jahren haben die Verfälschungen mit harzsauren Präparaten, nicht oder schwach trocknenden Oelen, Harz- und Mineralölen wie auch mit besonders hergestellten firnisartigen Kompositionen und mit Tranen so überhand genommen, daß sich der deutsche Handel veranlaßt sah, den Begriff Leinölfirnis festzulegen.

Demnach ist Leinölfirnis s.v.w. Leinöl, dem durch Zusatz von Trockenstoff die demselben eigentümliche schnelle Trockenfähigkeit gegeben wird. Leinölfirnis soll nicht mehr als 2%. bei Verwendung harzsaurer Metallverbindungen nicht mehr als 5% Trockenstoff enthalten. Unter den Bezeichnungen: reiner Leinölfirnis, garantiert reiner Leinölfirnis und Leinölfirnis ohne jeden Beisatz wird reiner Leinölfirnis ohne irgendwelche Zusätze (die Trockenmittel ausgenommen) erwartet und geliefert; die Bezeichnung »Firnis« ist eine so allgemeine, daß die verschiedensten Produkte geliefert werden können.

Andés.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 481.
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