Leucittuff

[147] Leucittuff, aus Aschen und seinen Auswürflingen von Leucitgesteinen bestehende, im Bereich der modernen Vulkane teils in der Luft, teils im Wasser schichtenförmig abgelagerte Tuffe von heller Farbe.

Besonders wichtig als Hochbaumaterial sind die Leucitphonolithtuffe von Weibern (Weiberstein), Bell, Olbrück, Rieden u.s.w. am Laacher See in der Rheinprovinz. Es sind hellgelbe bis hellgraue, wesentlich aus Bruchstücken von Leucitphonolith und dessen glasigen und bimssteinartigen Ausbildungen bestehende, grobkörnige, breccienartige Gesteine, die lagenweise oft Bröckchen von dunkelgrauem Schiefer, seltener von Basalt und Quarz enthalten. Das Bindemittel ist aus Glasteilchen und Leucit zusammengesetzt. Die Analysen ergeben 52–59% SiO2, 18–23% Al2O3, 3–4% Fe2O3, 3% CaO, 5–6% K2O, 4–5% Na2O, 6–8% H2O. Die Tuffe sind in dicken Bänken geschichtet, ziemlich weich und lassen sich sägen, schneiden und zu Werksteinen in gröberen Profilierungen leicht bearbeiten. Die Druckfestigkeit reicht von 50 bis 300 kg/qcm. Das Raumgewicht beträgt rund 1,2–1,3; Wasseraufnahme bis rund 20% des Gewichtes. Von den Gemengteilen gehen mehr als 80% bei der Behandlung mit Säuren in Lösung.


Literatur: Buß, K., Die Leucitphonolithe und deren Tuffe im Gebiet des Laacher Sees, Verhandl. d. Naturhistor. Ver. d. preuß. Rheinlande u.s.w., Bonn 1891, 48. Jahrg., S. 209.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 147.
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