Mauerkasten

[340] Mauerkasten, ein gußeiserner Rahmen innerhalb einer kleinen Mauer-Öffnung zur Aufstellung eines Wellenlagers.

Der Mauerkasten (Fig. 1) wird mitten in die Mauer eingesetzt und muß schon bei deren Herstellung eingebaut und ausgerichtet werden. In manchen Fällen gehen noch zwei oder vier Anker senkrecht durch die außen überstehenden Lappen der Fußplatte. Für die Lagerbohrung d (bei Hohlwellenlagern von der Weite D ist d = 0,7 D zu setzen) beträgt annähernd die ganze Höhe 5 d + 15 cm, die Fußlänge 6 d + 20 cm, die lichte Breite 4 d + 10 cm der Preis 0,4 d2 cm + 5 ℳ. Die Sohlplatte enthält Schlitzlöcher für Hammerkopfschrauben zur Lagerbefestigung und ist 0,25 d + 2 cm hoch. Damit beim Vergießen der Zement nicht in die Schraubenöffnungen eindringt, kann sie mit unten geschlossenen Taschen für die Schraubenköpfe gegossen sein und dabei auf 0,5 d + 2,5 cm überhöht werden. Der Wandkarten (Fig. 2) sitzt einseitig in der Mauer, so daß sein Flansch an einer Wandfläche anliegt; er läßt sich nachträglich in die Maueraussparung einsetzen und vergießen.

Das Lager ist im Mauerkasten nicht gut zugänglich, besonders wenn man die Oeffnung in der Wand durch hölzerne oder eiserne Türen abschließt oder wenn es gar nur in einer Mauernische sitzt. Man wird darum für leichtere Lager bis 150 mm Bohrung, wenn es der Platz erlaubt, eine Winkelkonsole (Bd. 5, S. 605, Fig. 2) vorziehen, die einschließlich der Verankerung gleichen Preis wie der Mauerkasten hat, z.B. 45 ℳ. bei 100 mm Bohrung.

Lindner.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 340.
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