Obelisk [2]

[700] Obelisk, in der ägyptischen Baukunst ein viereckiger schlanker Steinpfeiler, nach oben verjüngt und mit einer Pyramide abgeschlossen.

Paarweise vor den Tempelbauten oder in Höfen aufgestellt, dienten die Obelisken als Symbole der Beständigkeit und als Denksteine. Sie waren aus einem einzigen Syenit- oder Granitblock in einer Länge von 20 m und mehr erstellt, ihre Oberfläche geschliffen und mit Inschriften versehen. Heute stehen noch Obelisken in Karnak, Luxor, Heliopolis (vgl. die Figur). Die Römer brachten einige als Siegeszeichen nach Rom, wo sie später aus den Ruinen ihre Wiederaufrichtung erfuhren (St. Petersplatz in Rom). Im letzten Jahrhundert kam ein Obelisk nach Paris (Place de la Concorde) und die sogenannte Nadel der Kleopatra nach London. – In heutiger Zeit findet diese Form Anwendung bei Grabdenkmalen, Brunnenanlagen oder als Aufsätze an Giebeln u. dergl.

Weinbrenner.

Obelisk vom Sonnentempel des alten Heliopolis.
Obelisk vom Sonnentempel des alten Heliopolis.
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Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 700.
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