[45] Passage, 1. öffentlicher Durchgang durch ein Grundstück oder Gebäude; besonders versteht man darunter 2. einen zwischen Gebäuden angelegten breiten Gang, welcher in belebten Stadtteilen volkreicher Städte eine Verbindung zwischen zwei Hauptstraßen herstellt, bei welcher der Wagenverkehr ausgeschlossen ist; zu beiden Seiten befinden sich Verkaufs- oder Erfrischungslokale, und ein Glasdach schützt gegen Regen u.s.w.
Schon in früher Zeit im Orient gebräuchlich, kamen die Passagen im Mittelalter in Italien, Spanien und Deutschland auf; in der Neuzeit in Paris wieder zuerst aufgebracht, finden solche Anlagen in allen großen Handelsstädten Anwendung; die schönste Passage ist die Galeria Vittorio Emanuele in Mailand (s. die Figur).[45]
Literatur: [1] Baukunde des Architekten, Bd. 2, Berlin 1884, S. 1085 ff. [2] Klasen, L., Grundrißvorbilder von Gebäuden aller Art, Leipzig 1884. [3] Handb. der Architektur, 4. Teil, 2. Halbbd., Heft 2, Geschäfts- und Kaufhäuser u.s.w., Stuttgart 1902, S. 128 ff.
Weinbrenner.