[727] Passage (fr., spr. Passahsch), 1) Durchgang; bes. 2) durch ein Haus; 3) (Gallerie), in mehren großen Städten, bes. in Paris, Durchgang durch ein großes Haus, oben meist mit Glas gedeckt, zu beiden Seiten mit Läden versehen, worin alles Elegante u. Schöne zum Verkauf gestellt wird, so die Panoramapassage in Paris etc.; 4) die Zergliederung mehrer harmonischen Noten od. einer ganzen Melodie, wie es z.B. bei den Variationen geschieht; 5) Fortsetzung einer Notenfigur, durch mehre Takte als Fortführung eines Gedankens; 6) blos zur Verzierung angebrachte Läufer, Rouladen etc. Oft dienen dieselben blos die mechanische Fertigkeit (Bravourpassagen) eines Virtuosen darzulegen; 7) (Malerk.), so v.w. Nuance; 8) (Spanischer Schritt), Schule in Reitkunst; Kopf u. Hals müssen gerade gehalten, die Hanken gesenkt sein, rechter Vorder- u. linker Hinterfuß werden auch meist erhaben geführt, daß die Eisen bis über das Knie u. das Röhrenbein der entgegengesetzten Seite sich heben; diese trabähnliche Bewegung geschieht abwechselnd langsam in gleichem Takt u. so, daß mit jedem Schritt das Pferd kaum 1 Fuß vorrücken kann.